Pressemitteilung
30.08.2012

Zehn Print- und Rundfunk-Journalisten aus Deutschland und der Türkei beginnen in diesen Tagen ihren zweimonatigen Aufenthalt in einer Gastredaktion des jeweils anderen Landes. Zuvor kommt der neue Jahrgang zum Vorbereitungsworkshop in Istanbul zusammen. Im Rahmen des Bundespräsident Johannes Rau Programms haben seit 2006 bereits 80 Journalisten in türkischen und deutschen Gastredaktionen gearbeitet. Dabei gewannen sie wichtige Kompetenzen, die ihnen heute bei der Berichterstattung über deutsch-türkische Themen nützlich sind. Seit Beginn unterstützt die Stiftung Mercator das Stipendienprogramm der IJP, eine weitere Verlängerung der Förderung bis 2015 wurde gerade bewilligt. Hierfür stellt die Stiftung Mercator weitere 150.000 Euro zur Verfügung. Die Organisation verantworten die IJP.
Die Berichterstattung über die Türkei in Deutschland ist oft von Vorurteilen und plakativen Zuschreibungen geprägt. Auch türkische Medien wiederholen regelmäßig Stereotype über Deutschland. Das Johannes Rau Programm der IJP setzt sich für einen objektiveren, sachkundigen Journalismus vor Ort ein: Es ermöglicht talentierten Nachwuchsjournalisten zwischen 23 und 35 Jahren acht Wochen lang in einer Gastredaktion in der Türkei beziehungsweise Deutschland zu arbeiten. „Wer objektiv über ein anderes Land berichten möchte, muss Erfahrungen vor Ort sammeln, mit Menschen ins Gespräch kommen und das Land kennenlernen“, erklärt Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Mit dem Johannes Rau Programm bekommen herausragende Nachwuchsjournalisten die Chance dazu.“ Das Programm trägt gleichzeitig zu einer Stärkung der deutsch-türkischen Beziehungen bei − ein Anliegen, für das sich auch der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau stets einsetzte.
Während der Zeit im Ausland erhalten die Teilnehmer ein Stipendium in Höhe von 3.500 Euro und berichten für ihre Gastredaktion und ihr Heimatmedium. Vor-Ort-Recherchen öffnen neue, direkte Einblicke in Politik und Gesellschaft und ermöglichen faktenbasierte Berichte.
Die Teilnehmer haben dabei unterschiedliche Ziele: Luisa Seeling, die als freie Autorin unter anderem für Die Zeit schreibt, will herausfinden, was der Boom am Bosporus für den EU-Beitrittsprozess der Türkei bedeutet. Die 29-Jährige wird bei Radikal Gazetesi in Istanbul arbeiten. Selcuk Oktay von Turkishtime möchte bei der Deutschen Welle in Bonn bessere Einblicke in die politische und wirtschaftliche Rolle Deutschlands in Europa erhalten. Neben den Erfahrungen vor Ort profitieren die Teilnehmer auch von einem Alumni-Netzwerk der IJP, das sich seit Gründung der Organisation fest etabliert hat und mittlerweile nahezu 1900 Mitglieder zählt.
Über die Stiftung Mercator:
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
www.stiftung-mercator.desahin@ijp.org

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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