Die öffentliche Wahrnehmung des Werts und der Bedeutung von Wissenschaft und Forschung verändert sich. Innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums – wir sprechen von drei, allenfalls vier Jahren – wurde in unserer Gesellschaft ein Umschwung sichtbar, dessen Dynamik weit über die Veränderungen der letzten Dekaden hinausreicht. Es handelt sich um eine Krise der Glaubwürdigkeit, um einen immer deutlicher erkennbaren Ansehensverlust. Dieser Ansehensverlust hat seine Wurzeln nicht in kritischen bis polemischen Debatten innerhalb einzelner Disziplinen und er gründet nicht in legitim argumentierten Vorbehalten gegenüber Risikotechnologien. Er lässt sich nicht auf Schnellschuss-Publikationen oder mangelhaften Peer Review von öffentlich geförderten Forschungsvorhaben zurückführen. Auch wenn manche Wissenschaftler gewiss selbst durch Fehlverhalten zu dieser Entwicklung beigetragen haben – Stichworte sind Plagiarismus, „Predatory Journals“, unlautere Co-Autorenschaften oder methodisch fehlerhaft angelegte beziehungsweise nicht reproduzierbare Studien –, so handelt es sich hierbei auch in der Summe um markante Randerscheinungen. Es geht um etwas anderes.

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Heraus­geberDr. Johannes Schnurr, Prof. Dr. Alexander Mäder
Seiten297
VerlagSpringer Berlin Heidelberg
Veröffentlichung 2019
SpracheDeutsch

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