Die Digitalisierung stellt Berufskollegs vor die Herausforderung, ihre Bildungsangebote an steigende Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen sowie veränderte Berufsbilder anzupassen. Dabei steht eine gezielte und an den Bedarfen orientierte Kompetenzförderung im Vordergrund, die jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen Teilhabemöglichkeiten in einer digitalisierten Arbeitswelt eröffnet. Dafür müssen die Berufskollegs ihre eigene Arbeit und Organisation weiterentwickeln. Trotz ihrer zentralen Bedeutung für die berufliche Bildung in der Region werden Berufskollegs in Forschung und örtlicher Bildungspolitik oft wenig beachtet. Im Hinblick auf eine berufliche Qualifizierung 4.0 gibt es bisher wenige Erkenntnisse zu institutionellen Anpassungsanforderungen, zu Potenzialen, durch passgenaue Bildungsangebote die Teilhabe junger Menschen in der digitalisierten Arbeitswelt zu stärken, sowie zu Stand und Perspektiven der Organisationsentwicklung.

Mit Bezug auf diese Forschungsbedarfe befasst sich das Projekt BeQua 4.0 mit der Erforschung und Weiterentwicklung von Gestaltungskonzepten für die berufliche Qualifizierung 4.0 an Berufskollegs. Im Sinne des Forschungsparadigmas des „Design-Based Research“ soll die Erhebung des Ist-Standes mit einer ko-konstruktiven, also von Wissenschaft und Praxis getragenen, Entwicklung neuer Lösungen für die Organisationsentwicklung (forschungsbasierte Gestaltungskonzepte) und einer Transferstrategie verbunden werden. Regional soll sich die Analyse auf das Ruhrgebiet konzentrieren, da hier die Herausforderungen des wirtschaftlichen und sozialen Wandels in besonderem Maße deutlich werden. Somit ist eine Regionalanalyse im Ruhrgebiet von besonderem wissenschaftlichen wie fachpolitischen Interesse.

Details zur Publikation

AutorDr. Monique Ratermann-Busse Philipp Hackstein Marina Ruth
Heraus­geberStiftung Mercator
Seiten24
Veröffentlichung 2022
SpracheDeutsch

Downloads zur Publikation