Die Fluchtmigration nach Deutschland hat im Jahr 2022 wieder deutlich zugenommen. Zu den steigenden Zahlen von Asylanträgen von Menschen etwa aus Syrien oder Afghanistan setzte im Februar 2022 auch die kriegsbedingte Fluchtmigration aus der Ukraine ein. Vor diesem Hintergrund hat der wissenschaftliche Stab des SVR im Frühjahr 2023 Daten erhoben, um der Frage nachzugehen, ob sich die Aufnahmebereitschaft gegenüber verschiedenen Flüchtlingsgruppen seitens der Bevölkerung in Deutschland unterscheidet.
Der Policy Brief zeigt, dass besonders ukrainischen, christlichen, hochgebildeten Frauen mit Rückkehrabsicht häufig Hilfe entgegengebracht würde. Die Unterschiede zu anderen Gruppen fallen allerdings eher gering aus und es gibt insgesamt eine erhebliche Unterstützungsbereitschaft. Für diese Bereitschaft sind auch persönliche Eigenschaften der Befragten von Bedeutung. Als besonders relevant für ihre Solidarität erweisen sich politische Einstellungen, das Gefühl politischer Selbstwirksamkeit sowie Vertrauen in Institutionen. Vor allem die kommunale Ebene könnte daher eine wichtige Rolle spielen: Wo auf den Bedarf der schon ansässigen Bürgerinnen und Bürger eingegangen wird, ist ein positiver Effekt auf die Flüchtlingssolidarität zu erwarten.