Ausländische Arbeitskräfte aus Drittstaaten und aus den neuen EU-Ländern sind im deutschen Niedriglohnsektor deutlich überrepräsentiert. Sie arbeiten auf Baustellen, stechen Spargel und pflücken Erdbeeren, betreuen oder pflegen ältere Menschen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Gesellschaft und Wirtschaft auf die Arbeit dieser Menschen dringend angewiesen sind. Dennoch werden solche Beschäftigungen unterdurchschnittlich bezahlt; oft sind außerdem die Arbeitsbedingungen problematisch und verhindern eine selbstbestimmte Teilhabe in Deutschland. Hier setzt die vorliegende Studie an. Mit einer qualitativen Interviewstudie geht sie folgenden Fragen nach: Was sind die Ursachen für das hohe Prekaritätsrisiko ausländischer Arbeitskräfte? Und welche Folgen haben prekäre Beschäftigungsverhältnisse für ihre gesamtgesellschaftliche Teilhabe in Deutschland? In den Blick genommen werden die besondere Verwundbarkeit dieser Gruppe ausländischer Arbeitskräfte (z.B. durch mangelnde Rechtskenntnis, eingeschränkte Deutschkenntnisse und geringe finanzielle und soziale Ressourcen), rechtliche und faktische Teilhabehürden, die sich aus dem Zusammenspiel von Aufenthalts-, Sozial- und Arbeitsrecht ergeben, und die (mangelnde) Umsetzung von Schutzrechten in der behördlichen Praxis und am Arbeitsplatz.