Der Netzausbau ist ein zentraler Schlüssel für die Umsetzung der Energiewende. Allerdings braucht er Zeit: So werden etwa die geplanten Gleichstromtrassen SuedLink und SuedOstLink erst 2025 in Betrieb gehen. In der Zwischenzeit steigen die Redispatch-Maßnahmen der Netzbetreiber, und es wird zunehmend Erneuerbare-Energien-Strom abgeregelt, mit der Folge steigender Netzentgelte. Zudem verschärft sich die Diskussion über eine mögliche Teilung der einheitlichen Preiszone in Deutschland, da viele unserer Stromnachbarn sowie die EU-Kommission darauf drängen, die innerdeutschen Netzengpässe nicht an die Außengrenzen zu verlagern – mit der Folge noch höherer Netzeingriffskosten in Deutschland.
Dieses Impulspapier stellt Handlungsempfehlungen für Sofortmaßnahmen vor, um Netzengpässe kurzfristig zu reduzieren. Diese können den Netzausbau nicht ersetzen. Mit der Umsetzung von Sofortmaßnahmen geht es stattdessen darum, den Netzausbau optimal zu ergänzen, um die Kosten für Redispatch und Einspeisemanagement kurzfristig zu senken.
Viele Maßnahmen sind bereits Stand der Technik und können heute eingesetzt werden. Jetzt geht es vor allem darum, für eine schnelle Umsetzung regulatorisch die richtigen Voraussetzungen zu schaffen – und mit den Netzbetreibern eine flächendeckende Rollout-Strategie zu vereinbaren.