Krisenzeiten sind immer Einfallstore für Unzufriedenheit und Protest. Der
Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Regierung wächst, der Kontrollverlust
wird als Bedrohung des gesellschaftlichen und persönlichen Alltags wahr–
genommen. Da haben politische Kräfte leichtes Spiel, Sorgen, Ängste und
Ressentiments zu schüren und Eliten, Institutionen oder ein ganzes System
an den Pranger zu stellen. So war es infolge der Migrationskrise. Aber sind
rechtpopulistische Gruppierungen auch Profiteure der Coronapandemie?
Die MIDEM Jahresstudie 2021 zeichnet kein einheitliches Bild. Es hängt davon
ab, ob Rechtspopulisten in der Regierungsverantwortung stehen oder ob sie
sich in der Opposition befinden.