Fahrradverleihsysteme ließen sich lange Zeit fast aus­schließlich mit finanzieller Unterstützung der öffent­lichen Hand betreiben − bis in den letzten Jahren vor allem von der Digitalwirtschaft gestützte private Anbie­ter für einen Wandel im Bikesharing­Markt sorgten. Mit beachtlichen Summen an Wagniskapital ausgestat­tet, stellen diese Unternehmen das bisherige Verständnis von Geschäftsmodellen, Verfügbarkeit und Flottengröße der Verleihsysteme auf den Kopf, zum Teil auch zulasten der Qualität der Angebote. Dennoch befindet sich Bike­sharing vor allem international, aber auch in Deutsch­land, weiterhin in einer bemerkenswerten Wachs­tumsphase. Der Markt ist hart umkämpft. Trotz erster Anzeichen einer Konsolidierung im Jahr 2018 drängen immer noch weitere neue Anbieter in die Städte. Die von der Verbreitung stationsloser Systeme ange­fachte dynamische Entwicklung des Bikesharing­ Marktes wirft auf kommunaler Seite eine Vielzahl an Fragen auf, die die Effekte und den Nutzen von Leihfahr­rädern betreffen. Zwar wird Bikesharing grundsätzlich als Bereicherung für die Nahmobilität und als wichtiger Baustein für inter­ und multimodale Mobilität begrüßt. Doch empirische Daten, die eine Wirkung auf das Mobi­litätsverhalten und Verkehrsaufkommen nachweisen, gibt es kaum.
Das vorliegende Papier zeigt, welche Daten kommunale Akteure auch ohne die unmittelbare Einbindung der Bikesharing ­Anbieter erheben können. Ziel ist es, anhand der ermittelten Daten bisher getroffene qualita­tive Aussagen zu den verkehrlichen Auswirkungen von Bikesharing um quantitative Erkenntnisse zu ergänzen und die bisher bestehende Datenlücke – zumindest teilweise – zu füllen.

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AutorDr. Paul Hebes, Dr. Julius Menge, Alexander Jung
Heraus­geberAgora Verkehrswende
Seiten20
VeröffentlichungMärz 2019
SpracheDeutsch

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