Pressemitteilung
28.03.2011

Berlin, 29. März 2011 – Anlässlich der heutigen Plenarsitzung der Deutsche Islam Konferenz (DIK) übergab die 22-jährige Marett Katalin Klahn stellvertretend für die 40 Projektteilnehmer der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 einen Katalog mit Empfehlungen und Visionen für die Arbeit der DIK und das zukünftige Zusammenleben in Deutschland an Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich. Anschließend an die Eröffnungsrede des Bundesinnenministers hatte sie die Gelegenheit, den Plenar-Teilnehmern die Ideen auch persönlich vorzustellen. „Als Vertreterin der 40 Teilnehmenden der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 freue ich mich darüber, die Stimme einer Jugend artikulieren zu können, für die Pluralität und Heterogenität Selbstverständlichkeiten und ein ‚Wir-Gefühl` Normalität sind. Ich glaube, dass wir einen ernstzunehmenden Beitrag zu der aktuellen Debatte leisten können und hoffe somit auf einen konstruktiven Dialog“, so Marett Katalin Klahn zur Übergabe der Empfehlungen.

„Die Empfehlungen der jungen Teilnehmer sind zum einen praxisnahe und umsetzbare Vorschläge für die DIK und die Politik“, erklärt Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. Die Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 sprechen sich unter anderem für ein Kuratorium für die transparentere Auswahl der DIK-Teilnehmer, die Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogformen auf kommunaler Ebene und die Einführung eines Begriffskodexes aus. „Zum anderen zeigen uns die jungen Menschen allerdings ihr Bild eines vielfältigen Deutschlands. Diese Vision sollten wir ebenso ernst nehmen, denn darin liegt unsere Zukunft“, so Lorentz weiter.

Dr. Naika Foroutan, Projektleiterin der Humboldt-Universität zu Berlin, ergänzt: „Für die Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 war es vor allem wichtig die Dialog-Idee von der staatlichen Ebene auf eine breitere gesellschaftliche Dimension auszuweiten, damit nicht der Eindruck entsteht es handele sich bei der DIK um eine Konfliktregulierungsplattform zwischen Staat und Muslimen. Der Dialog muss in die Mitte der Gesellschaft hineingetragen werden und dazu gehören eben auch die Jugendlichen.“

Die zehn Empfehlungen im Überblick:
1. Einrichtung einer Jungen Islam Konferenz
2.    Entsendung von jugendlichen Delegierten in die Deutsche Islam Konferenz
3.    Partizipation und Interaktion fördern – Eine Deutsche Islam Konferenz zum Anfassen
4.    Kuratorium für eine transparente Auswahl der TeilnehmerInnen
5.    Wiederaufnahme der Arbeitsgruppe Medien
6.    Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogformen auf kommunaler Ebene
7.    Signale senden – Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland fördern
8.    Weniger Staat – mehr BürgerInnen: Öffnung der Deutschen Islam Konferenz für praxiserfahrene Einzelpersonen auf nicht-muslimischer Seite
9.    AkteurInnen der Deutschen Islam Konferenz als MultiplikatorInnen begreifen
10.    Begriffe neu denken: Einführung eines Begriffskodexes.

Die ausführlichen Ideen, Visionen und Empfehlungen, eine Übersicht über alle Teilnehmer und weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: www.junge-islamkonferenz.de

Über die Junge Islam Konferenz – Berlin 2011

Die Junge Islam Konferenz – Berlin 2011 ist ein Projekt der Stiftung Mercator in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin. Bei einer zweitägigen Konferenz im Bundeshaus des Bundesministeriums des Innern am 18. und 19. Februar 2011 hatten sich die 17- bis 23-jährigen Teilnehmer aus Berlin und Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines Planspiels in die reale Verhandlungssituation der DIK versetzt und die Rollen der beteiligten Institutionen und Personen übernommen. Anschließend hatten sie die Gelegenheit, ihre eigenen Gedanken, Ideen und Visionen zur DIK und zum Gesamtthema des Projekts, der Rolle des Islams und der Muslime in Deutschland einzubringen. Zentrale Diskussionspunkte, innovative Ansätze und gemeinsame Schlussfolgerungen wurden im Nachgang gebündelt und in Form eines Empfehlungskatalogs und eines Resümees der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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