Hautfarbe, Herkunft und Rassismus sind seit Jahrzehnten Themen im Kinder— und Jugendtheater. Aber mittlerweile gibt es eine neue Generation von jungen Menschen, die selbstverständ licher mit ihren verschiedenen Hintergründen umgeht. So entsteht eine neue Weise, darü ber zu sprechen.
Die Zukunftsakademie NRW bietet für theaterinteressierte Jugendliche und erwachsene Multiplikator*innen zwei eintägige Workshops an. Die Workshops werden von erfahrenen Theatermacher*innen und Choreograph*innen geleitet. Mit „SCHWARZ SEIN, WEISS SEIN“ UND DARÜBER REDEN startet die Zukunftsakademie NRW eine Reihe von Veranstaltungen, die sich mit Vielfalt in der kulturellen Bildungspraxis befasst.
Die jugendlichen Performer*innen der freien Gruppe „NoNegatif“ am Bochumer Kulturzentrum Bahnhof Langendreer haben bereits Fragen gesammelt, die sie stellen wollen: Wie kann man das Thema Rassismus ansprechen, ohne dass es bedrückend wird? Können wir uns die Freiheit vorbehalten, bestimmte Worte zu benutzen, ohne dass es für andere Menschen beleidigend wird? Mit welchen Formen von Skepsis und Arroganz begegnen sich Schüler*innen unterschiedlicher sozialer Herkunft? Welche Begegnungen geschehen im Probenprozess? Warum werden eigentlich an Theaterhäusern „weiße“ Schauspieler*innen schwarz angemalt, obwohl es „schwarze“ Schauspieler*innen gibt?
Am 31.07.2015 von 17—21 Uhr kommen Julia Wissert und Atif Hussein in die Zukunftsakademie NRW.
Julia Wissert bekam 2014 den Kurt—Hübner—Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als junge Regisseurin. Für ihre Abschlussarbeit führte sie Interviews mit anderen schwarzen Künstler*innen im deutschsprachigen Theater. Atif Hussein wurde in der DDR geboren und lebt bis heute in Ost—Berlin. Er arbeitet als Puppenbauer und Bühnenregisseur und ist bei Bühnenwatch engagiert.
Am 07.O8.2015 von 16—21 Uhr kommen Taigué Ahmed, Saraya Gomis und Zandife Darko.
Taigué Ahmed realisiert im Tschad und in Deutschland Tanzworkshops, die Elemente traditioneller Tanzsprache und zeitgenössische Herangehensweisen mischen. Im Tschad arbeitet er seh r erfolgreich in Flüchtlingslagern und bildet Workshopleiter*in nen aus, die das Konzept in zehn afrikanischen Ländern umsetzen. Saraya Gomis ist Lehrerin in Berlin und hat mir ihren Schüler*innen ein preisgekröntes Theaterstück über den Berlin-Besuch von Martin Luther King vor 50 Jahren entwickelt, das die Frage stellt, wie es heute mit Gerechtigkeit und Chancengleichheit aussieht. Zandile Darko spielt bei Hajusom in Hamburg Theater. Bereits seit 15 Jahren machen Hajusom Performance-Projekte mit Jugendlichen, die als Geflüchtete nach Hamburg gekommen sind. Hajusom wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.
Beide Workshops finden in den Räumlichkeiten der Zukunftsakademie NRW statt.
Aufgrund begrenzter Raumkapazitäten wird um Anmeldung gebeten. Die Anmeldung zur Teilnahme an den Workshops sollte bis 29. Juli 2015 per Mail an: post@zaknrw.de erfolgen. Ansprechpartner: Guy Dermosessian
Kontakt:
Prasanna Oommen-Hirschberg, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0234 91173617, Email: p.oommen@zaknrw.de