Essen, 16. Dezember 2009. Die Stiftung Mercator hat ihr Programm für das Jahr der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 vorgestellt: Mit sechs Projekten und 2,8 Millionen Euro wird sich die Stiftung Mercator im kommenden Jahr engagieren und ist damit der größte nicht-kommerzielle private Förderer. Ziel sei es, langfristige Kooperationen in der Region zu etablieren, die es vorher nicht gegeben hat, so der Region neue Impulse zu geben und mit den Projekten einen Blick in die Zukunft zu richten.
„Das Ruhrgebiet muss sich als eine Einheit verstehen – als Metropole Ruhr. Dann hat diese Region, und daran glauben wir bei Mercator, das Potenzial, sich zu einer der führenden Metropol-Regionen Europas – in Wissenschaft und Kultur – zu entwickeln“, so Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Dann könne das Ruhrgebiet zu einem Anziehungspunkt für Kreative und Junge werden – zu
einem ‚place to be‘. „Das kommende Jahr ist ein entscheidener Schritt auf diesem Weg und wir als Stiftung werden diesen Schritt mitgehen.“
Mit pottfiction vernetzt die Stiftung Mercator sieben Kinder- und Jugendtheater im Ruhrgebiet. Bei dem Symposium „Arts for Education!“ wird über die Zukunft und das Potenzial kultureller Bildung diskutiert und bei dem gleichnamigen Jugendsymposium treffen sich 100 deutschsprachige Jugendliche aus 35 Ländern. Bei der Veranstaltungsreihe „Die alternde Gesellschaft“ wird über die Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels gesprochen und die Global Young Faculty vernetzt erstmals 100 Nachwuchswissenschaftler aus der gesamten Region. Höhepunkt der Global Young Faculty und zugleich wissenschaftlicher Abschluss des Kulturhauptstadtjahres ist der Zukunftskongress „Our Common Future.“
Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung von RUHR.2010 GmbH: „Kulturelle Bildung und die Wissenschaft nehmen in unserem Programm einen hohen Rang ein und wir freuen uns, mit der Stiftung Mercator in diesen Bereichen so einen starken und kompetenten Partner zu haben.“
Informationen zu den Projekten
pottfiction
Mit pottfiction – Theater, Kunst und Camps für Jugendliche der Metropole Ruhr schafft die Stiftung Mercator zusammen mit sieben Theatern und dem Berliner Designerkollektiv anschlaege.de ein Angebot für Jugendliche im Programm von RUHR.2010. Über den Projektzeitraum von einem Jahr werden Jugendliche in der Zusammenarbeit mit Künstlern in gemeinsamen Camps und themengebundenen Projektworkshops außergewöhnliche Theaterarbeit im Ruhrgebiet gestalten. Gleichzeitig vernetzt pottfiction die Kinder- und Jugendtheater aus Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Oberhausen und Castrop-Rauxel.
Arts for Education!
Das internationale Symposium zur Kulturellen Bildung, Arts for Education!, findet vom 13. bis 15. September 2010 in Essen statt. Rund 300 Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik tauschen sich über unterschiedliche Systeme und Modelle kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche aus. Dabei sollen einerseits die politische und gesellschaftliche Verantwortung für kulturelle Bildung thematisiert werden und zum anderen die Formen ihrer Vermittlung.
Jugendsymposium Arts for Education!
Vom 11. bis 15. September 2010 treffen sich außerdem 100 deutschsprachige Jugendliche aus 35 europäischen Ländern zum Jugendsymposium Arts for Education! Zuvor setzen sie sich ab März 2010 über eine Internetplattform mit Kunst, Kultur und Kultureller Bildung auf der Basis ihrer Erfahrungen und Kenntnisse auseinander. Anschließend bringen sie ihr Wissen wie auch ihre Forderungen und Erwartungen in den Fachdiskurs ein. Partner der Stiftung Mercator beim Jugendsymposium ist das Goethe-Institut.
Global Young Faculty
Die Global Young Faculty ist eine Initiative der Stiftung Mercator, die vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) koordiniert wird. In der Global Young Faculty werden rund 100 Nachwuchswissenschaftler aus der Region mit renommierten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammengebracht, die zwischen November 2009 und November 2010 an zentralen Forschungsfragen der Themenbereiche Klima, Technologie, Wirtschaft, Gesundheit, Kultur und Gesellschaft arbeiten. Mit dem Netzwerk soll ein internationales und interdisziplinäres Forum für die Diskussion wichtiger Zukunftsfragen entstehen, das Forschung und gesellschaftliche Verantwortung verbindet.
Our Common Future
Höhepunkt der Global Young Faculty ist der Kongress Our Common Future im November 2010, an dem auch alle Nachwuchswissenschaftler der Global Young Faculty teilnehmen. Der Kongress findet vom 2. bis 6. November 2010 in Hannover und Essen statt. Er ist eine gemeinsame Veranstaltung der VolkswagenStiftung, der Deutschen Messe und der Stiftung Mercator in Verbindung mit der Landeshauptstadt Hannover und RUHR.2010. Der Kongress greift Debatten über zentrale Zukunftsfragen auf, die im Rahmen der Expo 2000 in Hannover angestoßen wurden. In Essen bildet er den Abschluss des Veranstaltungsjahres der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010.
Die alternde Gesellschaft
Das Wissenschaftsforum Ruhr widmet sich, gefördert von der Stiftung Mercator und pro Ruhrgebiet, im anstehenden Kulturhauptstadtjahr mit einer interdisziplinären Ringveranstaltung zum Thema „Die alternde Gesellschaft – Herausforderungen und Chancen“ dem demografischen Wandel. Die Veranstaltungen präsentieren dabei die unterschiedlichen thematischen Facetten der alternden Gesellschaft und zeigen neue regionale Entwicklungen, wegweisende Denkmodelle und innovative Techniken zur Bewältigung des demografischen Wandels in der Metropole Ruhr auf. Wissenschaft und Forschung leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag.
Die Stiftung Mercator stellt ihre Projekte ausführlich in der neuen Ausgabe ihres Magazins 51° mit dem Schwerpunkt RUHR.2010 vor: www.stiftung-mercator.de/magazin.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Über die Stiftung Mercator:
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So möchte sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
Über RUHR.2010:
Die Metropole Ruhr ist Kulturhauptstadt Europas 2010. Die RUHR.2010 GmbH ist die verantwortliche Gesellschaft zur Vorbereitung und Realisierung des Kulturhauptstadt-programms einschließlich der damit verbundenen Marketing- und Tourismusaktivitäten. RUHR.2010 führt die regionalen Akteure aus Kultur, Politik und Wirtschaft in kreativen Allianzen zusammen und versteht den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ als regionales Entwicklungsprojekt mit europäischer Dimension. Aus der kulturellen Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Partnern in der Region entsteht die Kulturmetropole Ruhr sowohl im Bewusstsein der Bevölkerung im Ruhrgebiet, als auch in der Außenwahrnehmung. Unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ soll die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 dabei helfen, eine Einheit entstehen zu lassen, die nicht von oben verordnet wird, sondern von unten mit der Kultur als Motor wächst.