Die Stiftung Mercator hat im vergangenen Jahr 109 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 60 Mio. Euro bewilligt. Damit konnte sie ihr Fördervolumen im Vergleich zu 2010 um 18 Prozent steigern. Insgesamt hat die Stiftung Mercator seit Beginn ihrer Tätigkeit rund 222 Mio. Euro für 673 Projekte bereitgestellt. Das gab die Stiftung heute in Essen bekannt. Gleichzeitig veröffentlichte sie die Ergebnisse einer Befragung ihrer Projektpartner, die in dieser Form erstmals durchgeführt wurde. Sechs große deutsche Stiftungen haben auf Initiative der Stiftung Mercator in einer breit angelegten Studie erstmalig ihre Projektpartner zu verschiedenen Bereichen der Stiftungsarbeit befragt – zur Zufriedenheit mit der Partnerschaft, zur Wahrnehmung der Stiftungen, zu administrativen Prozessen und zur Unterstützung seitens der Stiftung. Die Stiftung Mercator wird von ihren Partnern als überaus strategisch arbeitend mit fokussierten Zielen wahrgenommen. Wichtige Anregungen für Verbesserungsmöglichkeiten wurden ebenfalls identifiziert.
„2011 stand für uns die gesellschaftliche Wirkung unserer Projekte im Fokus“, so Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Wir wollten deshalb von unseren Projektpartnern wissen, wie sie unsere Arbeit und uns als Stiftung wahrnehmen, wie zufrieden sie mit uns sind und welche Verbesserungspotenziale sie sehen – hierfür haben wir die Idee der Partnerbefragung aus den USA nach Deutschland geholt“, so Lorentz. Auf Initiative der Stiftung Mercator haben sie und fünf weitere Stiftungen mit dem Forschungsprojekt „Learning from Partners“ ihre Projektpartner erstmalig und systematisch nach ihrer Meinung gefragt. Die Konzeption, Durchführung und Erhebung erfolgte am Centrum für soziale Investitionen und Innovationen an der Universität Heidelberg in Kooperation mit FSG Social Impact Consultants. Die Anregung für „Learning from Partners“ stammt aus den USA. Seit 2002 wird dort durch das Center for Effective Philanthropy der Grantee Perception Report erstellt; seit Beginn wurden mehr als 52.000 Partner von rund 190 Stiftungen befragt.
Zentrale Ergebnisse der Studie: Projektpartner der Stiftung Mercator nehmen diese als deutlich überdurchschnittlich strategisch arbeitend mit klar fokussierten Zielen wahr. Ebenfalls überdurchschnittlich viele Partner haben das Gefühl, dass sie mit ihren Projekten die Ziele der Stiftung befördern und gemeinsame Werte teilen. Die unterstützenden Angebote, die die Stiftung ihren Partnern sowohl im Projektmanagement als auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit macht, werden ebenfalls als überdurchschnittlich gut bewertet. Die Stiftung Mercator wird außerdem als innovative, unternehmerische Stiftung wahrgenommen, die ihren Partnern eine Plattform zum Austausch bietet und ihnen Zugang zu Netzwerken verschafft. Der Partnerreport zeigt aber auch Verbesserungspotenzial auf. Die Entscheidungsprozesse der Stiftung Mercator werden während der Antragsphase als übermäßig langwierig empfunden und die Ausschreibung von Förderprogrammen als zu wenig eindeutig. „An der Transparenz und Klarheit der formalen Anforderungen, die wir an Anträge stellen, sowie dem Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten in der Antragsphase müssen wir arbeiten. Dies spornt uns ebenso wie die positive Rückmeldung unserer Projektpartner für die kommenden Jahre an“, so Bernhard Lorentz. „Wir werden in den kommenden Monaten transparent zeigen, wie wir daraus lernen und haben bereits einen ersten Fünf-Punkte-Plan erstellt. Dieser ist ebenso wie der gesamte, ausführliche Bericht auf unserer Website frei zugänglich.“
Neben dem Fokus auf die Wirkungsmessung ihrer Projekte hat die Stiftung Mercator sich im Jahr 2011 auf ihre Themencluster Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung konzentriert. Über ihre Projekte und Initiativen informiert sie in ihrem heute erschienenen Jahresbericht 2011, der auch Auskunft über die Entwicklung der Stiftung selbst gibt. „Wir haben unseren Wachstumsprozess wie geplant fortgesetzt, unser Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, uns intern noch stärker aufgestellt und zugleich unsere Prozesse und Strukturen konsolidiert“, so Bernhard Lorentz. „China, die Türkei, Berlin und Essen waren die wichtigsten Eckpunkte unserer Arbeit im vergangenen Jahr. Während wir in China und der Türkei Meilensteine im Hinblick auf die Ausweitung unseres internationalen Engagements setzen konnten, haben wir auf nationaler Ebene mit der Eröffnung unseres ProjektZentrums Berlin unsere Möglichkeiten der politischen Kommunikation gestärkt. Essen bleibt aber als Sitz der Stiftung weiterhin das Herz unserer Arbeit und der Ort der Entscheidungen.“
Der Schwerpunkt des Jahresberichtes 2011 ist diesmal dem Thema Integration gewidmet. Hier setzt sich die Stiftung dafür ein, die bestehende Ungleichheit bei Schul- und Hochschulabschlüssen zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu beseitigen. Ziel ist es, die Bildungsungleichheit in Deutschland im Hinblick auf die Schul- und Hochschulabschlüsse von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Alter von 15 bis 30 Jahren deutlich zu reduzieren – bis 2015 um 30 Prozent und bis 2025 um 70 Prozent.
Weitere Informationen:
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie „Learning from Partners“ finden Sie hier: www.stiftung-mercator.de/lfp.“>www.stiftung-mercator.de/jahresbericht herunterladen. Dort stehen auch Grafiken zu den Bewilligungen der Stiftung Mercator zum Download bereit.
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