Prof. Dr. Eckart Liebau, UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelle Bildung, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Öffentliches Fachgespräch zum Thema Kulturelle Bildung – einschließlich Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“
Die Ausgangslage: Differenz als Alltag
Globalisierung, Mediatisierung (und dabei insbesondere Digitalisierung) und Migration stellen zentrale, miteinander verschränkte Elemente des Modernisierungsprozesses dar. Sie haben weitreichende Folgen für die Lebensformen. Die weltweite ökonomische Verflechtung, weltweite Kommunikation in Echtzeit und radikal zunehmende Mobilität unterschiedlichster Art und Ursache führen zunehmend zu neuen kulturellen Mischformen, die nicht mehr einzelnen nationalen oder soziokulturellen Milieus zugeordnet werden können. Traditionale Strukturen, Praktiken und Habitusformen verflüssigen sich zu Gunsten transkultureller und transnationaler Differenzierungen, die die Pluralisierungs- und Individualisierungsprozesse radikalisieren und weiter beschleunigen. Hier entstehen offensichtlich neue Normalformen der Moderne, die auch die Kulturelle Bildung vor neue Herausforderungen stellen.
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