Pressemitteilung
11.11.2011

Peking/Essen, 11. November 2011. Was haben die Aufklärer in Ost und West über „good governance“ ihrer Zeit gedacht? Welche entscheidenden Unterschiede gibt es in den künstlerischen Darstellungen von Erleuchtungsmomenten und wie relevant sind sie für die chinesischen und europäischen Kulturen? Bisher haben mehr als 500 Gäste an den Diskussionen über verschiedene Aspekte der Aufklärung der Pekinger Salons teilgenommen. In den kommenden beiden Veranstaltungen widmet sich die Reihe den Themen politische Philosophie und Erleuchtung in der Kunst.
Im April 2011 ist die Veranstaltungsreihe „Aufklärung im Dialog“ der Stiftung Mercator als wissenschaftliches Begleitprogramm zur Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ in Peking eröffnet worden. Die Stiftung Mercator und ihr Partner, das National Museum of China, führen die offiziellen Foren der Reihe auf Initiative des deutschen Botschafters in China und mit Unterstützung des chinesischen Kulturministeriums durch. Davon unabhängig hat sie eine Salonreihe zum Thema initiiert, in der sich deutsche und chinesische Intellektuelle über philosophische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte der Aufklärung austauschen. Die Salonveranstaltungen sind dem klassischen Salon der Aufklärung nachempfunden. Sie sollen Orte für offene Gespräche über Kunst, Kultur und Philosophie sein.
Wir laden Sie herzlich ein zum
Salon: Aufklärung und politische Philosophie
Samstag, 19. November 2011, 15.00-17.30 Uhr
Peking University Beida, Peking

Was haben die Aufklärer in Ost und West über „good governance“ ihrer Zeit gedacht? Wie haben sich die politischen Vorstellungen zu Zeiten der Aufklärung in Europa und China verändert? Was hat diese Änderungen ausgelöst? Diesen Fragen gehen Prof. em. Dr. Jürgen Gebhardt, Ordinarius a. D., vom Institut für Politische Wissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg und Vorstand der Bayerischen Amerika-Akademie gemeinsam mit Prof. Dr. Li Qiang der School of Government der Peking University nach.

Salon: Erleuchtung in der Kunst
Sonntag, 20. November 2011, 15.00-17.30 Uhr
Peking University Beida, Peking

Die geistige Aufklärung und Erleuchtung, in all ihren religiösen und profanen Ausprägungen, hat eine lange Geschichte sowohl im chinesischen als auch im europäischen Denken. Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Kulturen in Bezug auf die visuelle Darstellung dieses geistigen Prozesses. Prof. Dr. Iris Wenderholm vom Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg diskutiert gemeinsam mit Prof. Dr. Wan Qingli von der Academy of Visual Arts der Hong Kong Baptist University über verschiedene künstlerische Darstellungen von Erleuchtung und über ihre Relevanz für die chinesische und europäischen Kulturen.

Stimmen zu den Salons
Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer Stiftung Mercator
„Die Salons der Veranstaltungsreihe ‚Aufklärung im Dialog‘ bieten eine Plattform für deutsche, europäische und chinesische Teilnehmer sich über verschiedene historische Aspekte der Aufklärung und ihre Bedeutung für die Gegenwart auszutauschen. Die Stiftung Mercator stärkt so gegenseitiges Vertrauen und schlägt eine Brücke zwischen den Kulturen.“
Prof. em. Dr. Jürgen Gebhardt, Universität Erlangen-Nürnberg
„Aufklärung, definiert als ein vielförmiger Komplex von Ideen, Empfindungen und Einstellungen, die in den Anfängen der europäischen Moderne entstanden sind, spiegelt die Zwickmühle wieder, in der sich die westliche Selbstinterpretation in diesem kritischen Augenblick radikaler historischer Veränderung befindet. Die politische Philosophie ist gefordert, die Auswirkungen der aufklärerischen Ideen auf West und Ost kritisch zu beurteilen und die Bedeutung von menschlicher Selbsterleuchtung, wie sie sich in den großen Traditionen der Menschheitsgeschichte darstellt, neu zu bewerten.“
Prof. Dr. Li Qiang, Peking University
„Indem sie die politischen Vorstellungen der europäischen und modernen Aufklärung analysiert und China aus einer vergleichenden Perspektive betrachtet, wird diese Salonveranstaltung sowohl die Vielfalt als auch die universalistischen Eigenschaften der Aufklärung aufzeigen. Ich hoffe, dass dies zu einer chinesisch-westlichen Reflektion über das Vermächtnis der Aufklärung beitragen wird.“
Prof. Dr. Iris Wenderholm, Universität Hamburg
„Ich wünsche mir, dass sich in dem Salon ein erweitertes Verständnis für die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen China und Europa erarbeiten lässt. Gerade der Bereich der sakralen Kunst, in dem in der europäischen Aufklärung so viele formale und inhaltliche Verschiebungen stattfinden, erscheint mir dafür hervorragend geeignet.“
Prof. Dr. Wan Qingli, Hong Kong Baptist University
„Ich fühle mich geehrt, von der Stiftung Mercator zur Teilnahme an diesem Salon eingeladen worden zu sein. Ich freue mich auf einen regen Ideenaustausch und auf die Diskussion mit Prof. Dr. Iris Wenderholm. Ich hoffe, dass durch diese Veranstaltung die künftige Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen chinesischen und deutschen Künstlern und Wissenschaftlern gefördert werden.“
Über „Aufklärung im Dialog“
Die Stiftung Mercator führt die Veranstaltungsreihe „Aufklärung im Dialog“ als wissenschaftliches Begleitprogramm zur Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ in Peking durch. Die offiziellen Foren der Reihe veranstaltet die Stiftung in Partnerschaft mit dem National Museum of China. Davon unabhängig hat sie eine Salonreihe zum Thema initiiert, in der sich deutsche und chinesische Intellektuelle über philosophische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte der Aufklärung austauschen. Die Stiftung Mercator stellt dafür insgesamt rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm besteht aus fünf Dialogblöcken und umfasst die gesamte Dauer – Frühling 2011 bis Frühling 2012 – von „Die Kunst der Aufklärung“, einer Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München in Zusammenarbeit mit dem National Museum of China. Die Ausstellung wird ermöglicht durch das Auswärtige Amt und gefördert durch die BMW Group.
www.aufklaerung-im-dialog.de
Über „Die Kunst der Aufklärung“
Am 1. April 2011 wurde „Die Kunst der Aufklärung”, eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München in Zusammenarbeit mit dem National Museum of China, feierlich in Peking eröffnet. Mit ihren 600 Leihgaben, darunter Meisterwerke von Friedrich, Füssli, Gainsborough, Watteau, Piranesi und Goya, präsentieren die deutschen Museumseinrichtungen die Kunst der Aufklärung in ihrer ganzen Breite – von der Malerei, Skulptur und Grafik über das Kunsthandwerk und die Mode bis hin zu kostbaren wissenschaftlichen Instrumenten. Im Mittelpunkt stehen dabei Kunstwerke, in denen die zentralen Ideen der Aufklärung sichtbar werden, ihr Einfluss auf die Bildenden Künste sowie ihre Wirkungsgeschichte von den künstlerischen Revolutionen des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Ausstellung, die unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Staatspräsident Hu Jintao und Bundespräsident Christian Wulff steht, ist für zwölf Monate in Peking zu sehen. Mehr Informationen unter www.kunstderaufklaerung.de.
Presseakkreditierung: Aus Sicherheits- und Platzgründen ist eine Akkreditierung für die Salons notwendig. Während den Veranstaltungen gilt die Chatham House Rule. Interessierte Medienvertreter, die an den Gesprächen teilnehmen wollen, werden gebeten, sich bis zum 16. November 2011 unter www.aufklaerung-im-dialog.de/participation für die Salons zu akkreditieren.
Sprache: Die Salons werden englisch-chinesisch in die jeweilige Zielsprache simultan übersetzt.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Nora Neuwinger
Stiftung Mercator      
Kommunikationsmanagerin
Tel.: +49 201 245 22-840
nora.neuwinger@stiftung-mercator.de

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
+49 201 24522-36
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