Deutschlands Botschafterin in Kanada, Sabine Sparwasser, leitet ab September das renommierte Mercator Kolleg für internationale Aufgaben, in dem Personen unterschiedlichster Disziplinen gemeinsam an Lösungsansätzen für globale Herausforderungen arbeiten. Sparwasser wird künftig das neue Oberthema „Europa in der Welt 2030 – Nachhaltige Visionen für eine inklusive und sichere Zukunft“ mit 20 Kollegiat*innen umsetzen. Auf die Plätze können sich Hochschulabsolvent*innen mit Berufserfahrung ab sofort bis zum 15. Juni 2024 bewerben.
Sabine Sparwasser hat in ihrer langjährigen Karriere als Diplomatin auch die Akademie Auswärtiger Dienst für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen des Auswärtigen Amtes geleitet. Dadurch verfügt sie über wichtige Erfahrungen in der Weiterentwicklung von Toptalenten. Mit ihr hat das seit 2009 bestehende Projekt der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Stiftung Mercator in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt erneut eine erfahrene und geschätzte Diplomatin gewonnen, die das Kolleg mit ihrer Expertise in der internationalen Zusammenarbeit und individuellen Förderung von Nachwuchskräften erfolgreich weiterentwickeln wird.
Sparwassers Vorgänger, Botschafter a.D. Dr. Klaus Scharioth, hat das Mercator Kolleg seit 2011 maßgeblich geprägt. Mehr als zehn Jahrgänge hat er begleitet, zahlreiche persönliche Gespräche geführt und Kontakte hergestellt. „Klaus Scharioth war eine entscheidene Bereicherung für das Kolleg und wir haben die Zusammenarbeit mit ihm immer als Bereicherung empfunden und sehr geschätzt“, würdigt der Geschäftsführer der Stiftung Mercator, Dr. Wolfgang Rohe, den scheidenden Rektor. „Wir sind sehr froh, dass mit Sabine Sparwasser eine seiner beruflichen Weggefährtinnen diese besondere Aufgabe übernimmt und ihre vielfältige internationale Erfahrung in das Mercator Kolleg einbringt“, ergänzt die Generalsekretärin der Studienstiftung, Dr. Annette Julius. Beide danken Klaus Scharioth für sein außerordentliches Engagement und die exzellente Zusammenarbeit.
„Ich freue mich sehr, dass Sabine Sparwasser meine Nachfolgerin wird. Ich bin sicher, sie wird eine hervorragende Rektorin sein“, sagt der amtierende Rektor Klaus Scharioth. „Die Entscheider*innen von morgen müssen sich in einer Welt bewähren, in der die globalen Herausforderungen einander bedingen und verstärken“, erklärt Sabine Sparwasser. Das Mercator Kolleg wolle sie darauf vorbereiten, diese Wirkungsketten zu erkennen und zu durchbrechen. „Klaus Scharioth hinterlässt dem Kolleg und seinen Alumnae ein reiches Erbe ‒ und mir die Verpflichtung, ihm nachzueifern.“
Neue inhaltliche Ausrichtung des Mercator Kollegs
Mit Sabine Sparwasser als Rektorin startet das Mercator Kolleg in eine neue Phase: Unter dem Themenschwerpunkt „Europa in der Welt 2030 – Nachhaltige Visionen für eine inklusive und sichere Zukunft“ sucht das renommierte Kolleg vernetzt denkende und verantwortungsbewusste Personen für den Jahrgang 2025. Die immensen Herausforderungen multipler globaler Krisen erfordern es, über Sektoren hinweg zusammenzuarbeiten und höchst unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen gerecht zu werden. Auf diese veränderten Rahmenbedingungen reagiert das Kolleg, indem es insbesondere Hochschulabsolvent*innen zur Bewerbung aufruft, die bereits eigene Praxiserfahrung besitzen. Sie sollten bereit sein, mit einem hohen Maß an Lern- und Kooperationsbereitschaft an einer inklusiven und sicheren Zukunft zu arbeiten sowie ihre Kenntnisse und Perspektiven in Wirtschaft, Verwaltung, internationale Organisationen und NGOs zu tragen. Die gemeinsamen Seminarphasen dienen der Vernetzung und dem Austausch der Kollegiat*innen untereinander und bieten Gelegenheit, gemeinsam an aktuellen internationalen Themen zu arbeiten und Ansätze für positive Veränderungen zu identifizieren.
Innerhalb eines Jahres können die Kollegiat*innen Einblicke in bisher unbekannte Themenfelder erhalten und zusätzliche internationale Erfahrung sammeln. Auf diese Weise fördert das Mercator Kolleg die intersektorale Kompetenz, das Denken in Szenarien sowie die Fähigkeiten zum Perspektivwechsel – auch, um langfristig die Handlungsfähigkeit Deutschlands und Europas im globalen Kontext zu verbessern. In intensiven Trainings und Seminaren bilden sich die Teilnehmer*innen in Bereichen wie Diversitätskompetenz, Mediation oder Verhandlungsführung fort. Sie erwerben so Fähigkeiten, um künftig in verantwortungsvollen Positionen inklusive Konzepte der internationalen Neuordnung mitzugestalten.
Zur Person
Nach ihrem Studium der Romanistik, Anglistik und Politikwissenschaften war Sabine Sparwasser zunächst als freie Journalistin beim ZDF tätig, bevor sie 1985 in den Auswärtigen Dienst eintrat. Es folgten Stationen in Brüssel, London, Bonn, Berlin, Ottawa und Costa Rica. Von 1999 bis 2002 war sie stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts, 2015 bis 2017 Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan. Von 2014 bis 2015 war Sparwasser außerdem als Leiterin der Akademie Auswärtiger Dienst für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen des Auswärtigen Amtes zuständig.
Zum Bewerbungsverfahren
Die individuell gestalteten, weltweiten Praxisphasen bieten den Kollegiat*innen große Freiheit, selbstgewählte Fragestellungen zu verfolgen. Gerahmt werden diese Praxisaufenthalte von drei gemeinsamen Seminarphasen zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Jahres. Im vertrauensvollen Rahmen der regelmäßigen Treffen wachsen die Kollegiat*innen als Gruppe zusammen und bringen ihre Erfahrungen und ihre Expertise aus verschiedenen Institutionen und Disziplinen in den Austausch zum Kollegthema ein. Auf die 20 Kollegplätze können sich Hochschulabsolvent*innen aller Fachbereiche mit Berufserfahrung bewerben. Während des Kollegjahrs erhalten sie ein monatliches Grundstipendium in Höhe von 2.200 Euro sowie großzügige zusätzliche Mittel für die Auslandsaufenthalte oder die Teilnahme an Sprachkursen, Fortbildungen, Konferenzen und Coachings. Bewerben können sich Personen aller Fachbereiche und Branchen mit ein- bis zehnjähriger Berufserfahrung bis zum 15. Juni 2024. Alle weiteren Informationen zu den Bewerbungsvoraussetzungen und dem Bewerbungsverfahren finden sich hier: https://www.mercator-kolleg.de/
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ÜBER DIE STUDIENSTIFTUNG
Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in Deutschland. Im Wesentlichen finanziert aus öffentlichen Mitteln, fördert sie talentierte und engagierte Studierende und Promovierende finanziell und ideell. Die Studienstiftung zeichnet sich durch die Vielfalt ihrer Stipendiatinnen und Stipendiaten aus. Diese bilden das gesamte Spektrum politischer, religiöser und weltanschaulicher Haltungen ab, die sich im Rahmen der demokratischen Werteordnung bewegen. Satzungsauftrag der Studienstiftung ist es, „die Hochschulbildung junger Menschen“ zu fördern, „deren hohe wissenschaftliche oder künstlerische Begabung und deren Persönlichkeit besondere Leistungen im Dienste der Allgemeinheit erwarten lassen.“ Aktuell fördert die Studienstiftung etwa 13.900 Studierende und 1.400 Promovierende.
ÜBER DIE STIFTUNG MERCATOR
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige und gemeinnützige Stiftung, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung handelt. Seit 1996 tritt sie für eine solidarische und partizipative Gesellschaft ein. Dazu fördert und entwickelt sie Projekte, die Chancen auf Teilhabe und den Zusammenhalt in einem diverser werdenden Gemeinwesen verbessern. Die Stiftung Mercator setzt sich für ein weltoffenes, demokratisches Europa ein, eine an den Grundrechten orientierte digitale Transformation von Staat und Gesellschaft sowie einen sozial gerechten Klimaschutz. Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Stiftungssitz, fühlt sie sich besonders verbunden.
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