Pressemitteilung
17.08.2009

Mit einer großen Abschlussperformance endete gestern das pottfiction Sommercamp 2009. Das Projekt wurde von sieben Kinder- und Jugendtheatern der Region, dem Berliner Designkollektiv anschlaege.de, der Stiftung Mercator, die pottfiction mit rund 700.000 Euro fördert, und der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 entwickelt. 120 Jugendliche der Metropole Ruhr zwischen 16 und 21 Jahren arbeiteten, lebten und feierten neun Tage lang am Consol Theater in Gelsenkirchen. Unter dem Motto „Wie stellst du dir eine bessere Welt vor und was bist du bereit, dafür zu tun?“ ließen die Jugendlichen in zehn Workshops von Straßentheater, Tanz, Parkour bis zu LEGOtopia ihren Zukunftsvisionen freien Lauf. Die unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen ermöglichten den Jugendlichen, sich ihren Bedürfnissen entsprechend mit der zukünftigen Gesellschaft auseinander zu setzen. Begleitet wurden sie durch nationale und internationale Künstler wie Lee Beagley (Straßentheater), Samir Akika (Tanz) oder Anna Spohr (Video), die den Teilnehmern halfen, ihren kreativen Ideen für die Zukunft Gestalt zu geben. Vor der großen Abschlussparty präsentierten gestern alle Jugendlichen der Öffentlichkeit ihre ganz eigenen Antworten für eine bessere Welt.

„Bei LEGOtopia haben wir nach einer utopischen Welt gesucht, aber sie im pottfiction-Camp gefunden – wie die Menschen miteinander umgehen, leben und arbeiten. pottfiction steht außerhalb jeden Leistungsdrucks. Hier kann man Zeit nutzen, frei zu forschen und den Mut aufbringen, etwas komplett anderes zu machen. Erstaunlich ist es, wie die unterschiedlichen Altersklassen ohne Vorurteile zusammengearbeitet haben. Durch das Zusammenleben im Camp kam man miteinander ins Gespräch – jenseits einer frontalen Schulsituation. Die großartige Atmosphäre des Camps wurde erst durch die tolle Zusammenarbeit aller Partner ermöglicht“, sagen die Workshopleiter Janette Mickan und Tobias Rausch von lunatiks produktion.

Zum Erfolg des Camps trugen neben den Künsten das Zusammenleben der Jugendlichen, Künstler und Betreuer innerhalb der aus LKW-Trailern und Zelten gestalteten Wagenburg bei. Dadurch wurde ein lebendiger, intensiver und kreativer Austausch zwischen allen Beteiligten ermöglicht. Bis spät in die Nacht wurde der Abschluss des Camps mit einer Party und vielen Besuchern gefeiert.

„Mir war klar, pottfiction wird der Oberhammer, aber wie sich das entwickelt hat, war mir nicht klar. Es war voller Leichtigkeit, trotzdem organisiert. Ich hatte viel Freiraum für den eigenen kreativen Prozess“, sagt Julia Nitschke (21) aus Bochum. Sascha Rutzen (17) aus Wanne-Eickel fügt hinzu, „pottfiction ist das neue Woodstock, eine Ideenquelle. Man ist mitten in der Stadt, dennoch in einer eigenen kleinen Welt, auf einer Wellenlänge – sozial und kreativ. Es herrscht eine Intimität, die ist einmalig. Man nimmt viel mit und hat gelernt, Verantwortung zu übernehmen.“

Das Eröffnungscamp bildet den Startschuss für die einjährige intensive Projektarbeit der teilnehmenden Theater. Dabei widmet sich jedes Theater einem anderen inhaltlichen Schwerpunkt: Von Demokratie & Macht über Werte & Moral bis hin zu Zusammenleben im Großen und Kleinen – sieben Themen, zu denen die Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren ihre Umwelt in ihrem Sinne verändern werden. Vereinzelt besteht noch die Möglichkeit für interessierte Jugendliche, sich bei den beteiligten Theatern anzumelden. Mit einem Abschlusscamp in Herne wird im Sommer 2010 das Netzwerkprojekt zu Ende gehen.

Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So möchte sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.

Über RUHR.2010
Die Metropole Ruhr ist Kulturhauptstadt Europas 2010. Die RUHR.2010 GmbH ist die verantwortliche Gesellschaft zur Vorbereitung und Realisierung des Kulturhauptstadtprogramms einschließlich der damit verbundenen Marketing- und Tourismusaktivitäten. RUHR.2010 führt die regionalen Akteure aus Kultur, Politik und Wirtschaft in kreativen Allianzen zusammen und versteht den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ als regionales Entwicklungsprojekt mit europäischer Dimension. Aus der kulturellen Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Partnern in der Region entsteht die Kulturmetropole Ruhr sowohl im Bewusstsein der Bevölkerung im Ruhrgebiet als auch in der Außenwahrnehmung. Unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ soll die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 dabei helfen, eine Einheit entstehen zu lassen, die nicht von oben verordnet wird,
sondern von unten mit der Kultur als Motor wächst.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Christiana Henke
Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit pottfiction
Tel.: 49 (0) 209 1486882
www.pottfiction.de
Biografien und Fotos der Künstler werden fortlaufend ergänzt.

pottfiction ist ein gemeinsames Projekt von Junges Schauspielhaus Bochum, Kinder- und Jugendtheater Dortmund, Consol Theater Gelsenkirchen,  HELIOS Theater Hamm, theater kohlenpott Herne, tip-Theater Oberhausen, Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel, anschlaege.de Berlin, der Stiftung Mercator und RUHR.2010.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
+49 201 24522-36
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