Pressemitteilung
21.06.2012
Auch für die europäische Energiepolitik hat die Entscheidung eine Signalwirkung, da gleichzeitig beschlossen wurde, bis 2020 auch ein Kabel von Norwegen nach Großbritannien zu bauen. „Norwegen wird helfen, große Mengen erneuerbarer Energien in unterschiedlichen Teilen Europas ans Netz zu bringen”, sagte Raffaele Piria, Programmdirektor der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP). “Die deutsche, britische und norwegische Regierung zeigen an dieser Stelle die Entschlossenheit und Kooperationsfähigkeit, die die deutsche und europäische Energiewende brauchen.“
In einem heutigen Treffen zwischen Bundeswirtschaftsminister Rösler und dem norwegischen Energieminister Ola Borten Moe in Berlin war vereinbart worden, bis 2018 das erste direkte Stromkabel zwischen Deutschland und Norwegen zu bauen. Dies wurde möglich, weil sich laut Statnett die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit mindestens 25 Prozent am Vorhaben beteiligt. Das Kabel soll eine Kapazität von bis zu 1.400 MW haben. Mit dem Bau soll 2013 begonnen werden, sofern bis dahin die entsprechenden Genehmigungen vorliegen. 2020 soll ein zweites Kabel nach Großbritannien folgen.
Die Kabelverbindung schafft die Möglichkeit, bei sehr starker Einspeisung von Windstrom in Norddeutschland diesen in norwegischen Speicherkraftwerken „zwischenzulagern“. Wenn in Deutschland Flaute herrscht, können dann die Speicherwasserkraftwerke Strom produzieren und nach Deutschland zurückleiten. Zusätzlich werden in Skandinavien in den nächsten Jahren zahlreiche Windkraftanlagen ans Netz gehen. Durch die neuen Kabelverbindungen nach Deutschland und England kann dieser Strom dann exportiert werden, wenn dort die Erzeugung aus Wind- und Solarenergie klein ausfällt.
„Die neuen Kabelverbindungen tragen somit zu mehr Versorgungssicherheit und besserer Zusammenarbeit in Europa bei“, so SEFEP-Direktor Piria. „Außerdem lassen sich somit Spitzen bei den Strompreisen ausgleichen.“
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Die Agora Energiewende und die Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) sind gemeinsame Initiativen der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation. Beide wollen die Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa voranbringen.
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