Pressemitteilung
17.11.2011

Islamischer Religionsunterricht, moderne Koranauslegung, das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft: Die Kollegiaten und Professoren des Graduiertenkollegs Islamische Theologie gehen die wichtigen Fragen zum Thema Islam in Deutschland an. Auf der heutigen Auftaktkonferenz im Berliner ProjektZentrum der Stiftung Mercator präsentieren sie sich und ihre Themen der Öffentlichkeit.
Sieben Doktorandinnen und Doktoranden bilden den ersten Jahrgang des Graduiertenkollegs. Sie arbeiten unter anderem zu folgenden Themen: Wie kann man den Koran geschlechtergerecht interpretieren, welche Gottesbilder machen sich muslimische Kinder im islamischen Religionsunterricht, welche Rolle spielt die Vernunft im Glauben? „Die Promotionsprojekte sind sehr vielfältig und spiegeln die für den Islam in Deutschland und Europa relevanten Themen wider. Nicht nur das Studienprogramm des Kollegs, sondern auch der wissenschaftliche Austausch zwischen uns Kollegiaten wird sehr fruchtbar sein“, meint Nimet Seker, die an der Universität Münster zum Thema Feministische Koranhermeneutik promoviert.
Im Anschluss an die Vorstellung der Forschungsprojekte erörtern Standortpartner des Graduiertenkollegs, u. a. Katajun Amirpur von der Universität Hamburg, Ömer Özsoy von der Universität Frankfurt und Harry Harun Behr von der Universität Erlangen-Nürnberg die Perspektiven der Islamischen Theologie in Deutschland. „Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Islam in seinem spirituellen und sozialen Rahmen trägt dazu bei, dass muslimische Identität hier in Deutschland ihre Heimat hat. Das ist die entscheidende Grundlage für eine Theologie, die den Gewinn für die Gesellschaft insgesamt im Blick hat“, betont der Sprecher des Kollegs, Harry Harun Behr.
„Die vielversprechenden Forschungsansätze der Kollegiaten und die akademische Expertise der Standortpartner des Graduiertenkollegs zeigen, welches Potenzial für die Integration in der Förderung der Islamischen Theologie in Deutschland steckt. Mit dem Graduiertenkolleg trägt die Stiftung Mercator dazu bei, dass Muslime in Hochschule und Öffentlichkeit angemessen vertreten sind.“, so Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, die das Projekt über sechs Jahre mit 3,6 Millionen Euro fördert.
Die Veranstaltung findet heute von 10 bis 14:30 Uhr im ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator, Neue Promenade 6 (am Hackeschen Markt), statt.
Weitere Informationen:
www.gk-islamische-theologie.de
Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Jan Felix Engelhardt
Projektkoordinator
Universität Münster
Tel.: 0251-8326-115
janfelix.engelhardt@uni-muenster.de

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