Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Eine durchgängige Sprachbildung gehört zu einem zukunftsfähigen Schulprogramm und ist Kern einer interkulturell geöffneten Schule. Deutsch als Bildungssprache, aber auch die Herkunftssprachen der Kinder und Jugendlichen sollen gefördert werden. Dies ist im Sinne des Teilhabe- und Integrationsgesetzes, das die Wertschätzung natürlicher Mehrsprachigkeit fordert. Durch eine umfassende sprachliche Bildung von Anfang an wollen wir den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte unterstützen.“
Bis zu 30 Schulen der Sekundarstufe I werden im Rahmen des Programms „Sprachsensible Schulentwicklung“ dabei unterstützt, eine durchgängige sprachliche Bildung in ihrem Profil zu verankern. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte werden im Hinblick auf die Umsetzung einer durchgängigen Sprachbildung qualifiziert und beraten. Alle Beteiligten arbeiten in Schulnetzwerken zusammen und haben so die Möglichkeit, gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln. Angesprochen sind zunächst die Klassen 5 und 6 aller Schulformen. Die Ausschreibungsfrist endet am 15.11.2013, sodass zum zweiten Halbjahr die Umsetzung beginnen kann. Das Projekt wird von der Stiftung Mercator, dem Schulministerium und der Landesweiten Koordinationsstelle der Kommunalen Integrationszentren (LaKI) NRW getragen.
Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator: „Ohne wirksame Sprachförderung bleiben vielen Kindern und Jugendlichen in NRW Bildungschancen verschlossen. Die Stiftung Mercator setzt sich als Initiatorin des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und des Programms Sprachsensible Schulentwicklung mit insgesamt 14 Millionen Euro dafür ein, dass jedem Kind die Förderung zugutekommen kann, die es für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn benötigt“.
Ein weiteres Programm ist „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BISS), eine Initiative von Bund und Ländern, die von mehreren Trägern unter Leitung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache an der Universität zu Köln koordiniert wird. Ziel ist, die vielfältigen Maßnahmen der Länder zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung zu bündeln, zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Von bundesweit insgesamt 18 Vorhaben stammen acht Projekte aus NRW. Beteiligt sind 37 Schulen der Primarstufe und der Sekundarstufe I, die sich zu Verbünden zusammengeschlossen haben. Die Kommunalen Integrationszentren und verschiedene Hochschulen koordinieren vor Ort die Umsetzung des Programms. Weitere Vorhaben des im September gestarteten Programms werden vorbereitet, sodass zum zweiten Halbjahr zusätzliche Schulen einsteigen können.
Ministerin Löhrmann: „Beide Projekte sind wichtige Bausteine für den Aufbau eines landesweiten Beratungs- und Fortbildungssystems für eine durchgängige Sprachbildung. Sie machen deutlich: Sprachbildung kann erfolgreich gelingen, wenn sie im Kontext des gesamten Schullebens verankert ist und alle am Schulleben Beteiligten sensibilisiert sind. Wir möchten die Schulen bei der Entwicklung und Gestaltung ihres interkulturellen Schul- und Unterrichtsprogramms unterstützen.“
Weitere Informationen:
www.schulministerium.nrw.de
www.sprachsensible-schulentwicklung.de