In Deutschland hat bereits jetzt jedes dritte Kind einen Migrationshintergrund. Aufgrund der aktuellen Fluchtbewegungen kommen zusätzlich viele Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse in die Schulen. Der Bedarf an Fortbildungen für Lehrkräfte ist groß, derzeit gibt es jedoch zu wenige und zu wenig wirksame Angebote für die Arbeit mit sprachlich und kulturell vielfältigen Lerngruppen. Das hat zuletzt auch eine gemeinsame Untersuchung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln und des Forschungsbereichs des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) gezeigt: So weisen die Fortbildungskataloge in Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen einen vergleichsweise niedrigen Anteil an Fortbildungen zu sprachlicher und kultureller Vielfalt auf.
Das Mercator-Institut bietet daher ab Dezember ein Weiterbildungsstudium für Lehrkräfte an Schulen und in Integrationskursen an. Bewerber können zwischen einer sechsmonatigen und einer einjährigen Version wählen (DaZkompakt und DaZintensiv). Bis 2019 durchlaufen jährlich bis zu 125 Lehrkräfte das Weiterbildungsstudium. Insgesamt werden so rund 400 Fachkräfte für die Arbeit in sprachlich heterogenen Schulkassen und Deutschkursen für Erwachsene fortgebildet. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
„Lehrkräfte müssen nicht nur die deutsche Sprache vermitteln, sondern auch mit den vielfältigen Migrationsgeschichten und rechtlichen Aspekten umgehen. Das Weiterbildungsstudium ist bewusst nicht als kurze Einzelfortbildung angelegt, sondern vermittelt über einen längeren Zeitraum systematisch die Kompetenzen, die Lehrkräfte in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft brauchen“, erläutert Prof. Dr. Hans-Joachim Roth, stellvertretender Direktor des Mercator-Instituts, die inhaltlichen Schwerpunkte des Weiterbildungsstudiums.
Das Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweitsprache wird im Rahmen einer landesweiten Weiterbildungsinitiative mit 600.000 Euro durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) Nordrhein-Westfalen gefördert. Neben der Universität zu Köln beteiligen sich auch die lehrerbildenden Universitäten in Aachen, Bonn, Wuppertal, Siegen, Dortmund, Bochum, Duisburg-Essen, Münster, Bielefeld und Paderborn. Insgesamt stellt das MIWF mehr als sechs Millionen Euro bereit.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mercator-institut-sprachfoerderung.de/lehre/weiterbildungsstudium-daz
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Anna Kleiner, Kommunikation
Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Universität zu Köln
Tel. 0221 – 470 7700, anna.kleiner@mercator.uni-koeln.de
Über das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein von der Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Ziel des Instituts ist es, langfristig die sprachliche Bildung an deutschen Schulen zu verbessern, damit alle Schülerinnen und Schüler gute Chancen auf eine erfolgreiche Bildungskarriere haben. Es berät Hochschulen dabei, Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerausbildung zu verankern, fördert, vermittelt und betreibt anwendungsorientierte Forschung und trägt zur Qualifizierung von Lehrenden in Schule und Hochschule bei. Darüber hinaus beobachtet und berät es Bildungspraxis-, -verwaltung und -politik.
Weitere Informationen unter www.mercator-institut-sprachfoerderung.de