Bildung und ein guter Schulabschluss sind für eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland unentbehrlich. Die dafür notwendigen Basiskompetenzen werden jedoch von einer zu großen Gruppe von Kindern und Jugendlichen, insbesondere derer mit Migrationshintergrund, nicht erreicht. Eine gravierende Ursache für mangelnden Bildungserfolg sind Defizite beim Erwerb und Gebrauch der deutschen Sprache. "Obwohl Sprachförderung nun auch auf der bildungspolitischen Agenda seit über zehn Jahren angekommen ist, sind die Ergebnisse nach wie vor alarmierend", so Professor Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung ergänzt: "Es gibt ein Grunddilemma zwischen dem, was Politik und vielleicht auch Stiftungen erwarten, und dem, was in der Wissenschaft zu leisten ist."
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, die Vodafone Stiftung Deutschland und die Stiftung Mercator haben am 25. April 2013 gemeinsam eine Expertenkonferenz ausgerichtet, die sich der Frage widmete, was auf dem Feld der Sprachförderung getan werden muss. Staatsministerin Professor Dr. Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, erklärte: "Wir brauchen dringend eine alltagsintegrierte Sprachförderung im Kindergarten, von der die Kinder so früh wie möglich profitieren können. In den Schulen ist eine bessere durchgängige und fächerübergreifende Sprachförderung wichtiger denn je."
Insgesamt 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft diskutierten darüber und gaben Empfehlungen ab, wie Sprachförderung in Kita und Schule in Deutschland und die Qualifizierung des pädagogischen Personals verbessert werden können. Die heute erschienene Dokumentation der Konferenz fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen:.
So kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass in der Aus- und Fortbildung von Erziehern und Lehrern insgesamt ein verstärkter Fokus auf die Themen Sprachbildung und -förderung gelegt werden muss. Neben dieser theoretischen Qualifizierung bedarf es einer früheren Praxiserfahrung in der Ausbildung, um das theoretische Fachwissen in den Alltag in Kitas und Schulen zu integrieren. Eine Begleitung und Beratung durch qualifiziertes Fachpersonal ist unerlässlich, um die Erzieher und Lehrer zu unterstützen und einen wirkungsorientierten Einsatz von Methoden der Sprachförderung zu gewährleisten. Gleichzeitig muss mehr Wirkungsforschung zur Identifizierung der wirkungsvollsten Maßnahmen zur Sprachförderung betrieben werden.
Sie können die Dokumentation hier downloaden:
http://www.stiftung-mercator.de/fachkonferenz-integration
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Oliver Mohr
Pressesprecher
Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
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