Donald Trump tritt am Freitag, 20. Januar, sein Amt als 45. Präsident der Vereinigten Staaten an. Dazu erklärt Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in einem Pressestatement: „Als neuer US-Präsident könnte Donald Trump zwar kurzfristig durchaus wirtschaftlich erfolgreich sein. Denn über Schulden finanzierte Infrastrukturprogramme machen sich in der Realwirtschaft sehr schnell bemerkbar. Aber sein Populismus als Geschäftsmodell werde sich langfristig nicht als tragfähig erweisen. Seiner Suche nach Sündenböcken und seinem Protektionismus sollte internationale Kooperation und die Suche nach Fairness entgegengestellt werden. Ohne eine gerechte Globalisierung, ohne Freihandel wird Deutschland auf den Weltmärkten weder politisch noch ökonomisch bestehen können. Hier könnte auch Deutschland nach der Bundestagswahl mit einer ausgewogenen sozialökologischen Steuerreform ein sichtbares Zeichen setzen. Deutschland wird um den Erhalt der EU und für den Multilateralismus kämpfen müssen."
Zudem erklärt Edenhofer, der auch Chef-Ökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Professor an der TU Berlin ist: "Klimapolitisch hat Trump als US-Präsident erhebliches Störpotenzial. Es wird sich noch zeigen, ob das Paris-Abkommen mit seinen freiwilligen Verpflichtungen wirklich tragfähig ist. Trump könnte versuchen, den Export von Kohle zu forcieren. Die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten kann zu steigenden Zinsen führen – das würde die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien beeinträchtigen. Denn die Rentabilität klimafreundlicher Technologien wird im Gegensatz etwa zu Kohlekraftwerken vor allem durch die zinsabhängigen Investitionskosten bestimmt. Umso wichtiger wird es sein, dass in China, aber auch in Europa, glaubwürdige CO2-Preise implementiert werden.“