Pressemitteilung
16.09.2014

Kunst und Kultur werden in Niedersachsen künftig noch stärker fest im Alltag von Kindern und Jugendlichen verankert. Zusammen mit der Stiftung Mercator haben die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, heute das Projekt SCHULE:KULTUR! gestartet. Ziel dieses Vorhabens ist es, Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen für kulturelles Schaffen zu begeistern und sie Kultur aktiv erleben zu lassen. Zunächst 40 Projektschulen werden zu diesem Zweck dauerhaft mit Kultureinrichtungen wie Kunst- und Musikschulen und mit Kulturschaffenden zusammenarbeiten und ein fächerübergreifendes kulturelles Bildungsangebot aufbauen.
Der Landesregierung sei es ein wichtiges Anliegen, in die kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche zu investieren, so die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Als Bestandteil für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und als Bereicherung für die Schulen sei sie unverzichtbar: „Mit dem Projekt SCHULE:KULTUR holen wir noch mehr Kunst, Musik und kulturelle Aktivitäten in die Schulen und machen sie zu einem Bestandteil von Schulentwicklung“, so Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. „Vor allem Ganztagsschulen, die wir in Niedersachsen durch die ‚Zukunftsoffensive Bildung‘ ausbauen, können damit ihr kulturelles Angebot intensivieren. Außerdem leisten wir damit einen weiteren wichtigen Beitrag, damit Kinder und Jugendliche unabhängig vom Geldbeutel der Eltern aktiv an Kultur teilhaben und ihre kreativen Fähigkeiten weiter entwickeln können.“
Kulturministerin Heinen-Kljajić lobt die bundesweit einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ressorts und fügt hinzu: „Den Schulen kommt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung kultureller Bildung zu. In die Schule gehen alle, hier gelingt es am besten, Kindern und Jugendlichen die Tür zur Kultur öffnen – auch denen, die bislang nur selten mit diesem Lebensbereich in Berührung kommen“. Das Projekt SCHULE:KULTUR! wecke Neugier, Schaffenslust und das Vertrauen in die eigene Kreativität. Gleichzeitig stärke das Vorhaben die Anbieter außerschulischer kultureller Bildung. Die Kunst- und Musikschulen beispielsweise seien sehr erfahren im Umgang mit Projekten zum Thema Schule und Kultur. Ihre Expertise werde dem Projekt bei einer erfolgreichen Umsetzung helfen, betont die Ministerin.
Das Projekt SCHULE:KULTUR! richtet sich an Schulen, die ihr kulturelles Profil schärfen wollen. Es sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Kulturschaffenden eigene kulturelle Projekte entwickeln. Weder die Themen noch die Kunstsparte werden dabei vorgeschrieben. Um Schulen den Kontakt zu geeigneten Projektpartnerinnen und Projektpartnern zu erleichtern,  werden sie dabei von der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung (LKJ) unterstützt, die über ein exzellentes Netzwerk von erfahrenen Expertinnen und Experten verfügt. Für die Zusammenarbeit mit den Schulen kommen u.a. Museums- und Theaterpädagoginnen und –pädagogen  sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus soziokulturellen Einrichtungen oder den Bereichen Archäologie und Denkmalpflege in Frage.
Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, erklärt: „Kulturelle Bildung eröffnet Kindern und Jugendlichen neue Möglichkeiten, sich selbst und die Welt um sie herum besser zu verstehen und mitzugestalten. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass der Stellenwert kultureller Bildung als Teil allgemeiner Bildung in Schule stärker anerkannt und ihre Qualität und Wirksamkeit gesichert wird. Wir begrüßen die Initiative und das besondere Engagement des Bundeslandes Niedersachsen und freuen uns, gemeinsam mit der Landesregierung das Projekt SCHULE:KULTUR! zu fördern.“
„SCHULE:KULTUR!“ wurde im Rahmenprogramm „Kreativpotentiale“ der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur entwickelt. Das Projekt läuft in mehreren Bundesländern; Niedersachsen ist bislang das einzige Land, in dem die beiden Ministerien kooperieren. Die Stiftung Mercator fördert das Vorhaben mit 500 000 Euro; das Land Niedersachsen stellt Mittel in Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro zur Verfügung. Jedes Schulprojekt erhält neben der Unterstützung durch die Kulturvermittler für einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt 9000 Euro Förderung.
Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es, die Möglichkeiten der kulturellen Bildung als festen Bestandteil von Bildung in den Schulalltag einzubauen. Kulturelle Bildung soll in jedem Unterrichtsfach und fächerübergreifend mitgedacht werden. Fortbildungsmodule, Fachtage und Vernetzungsveranstaltungen für Lehrkräfte, Kunst- und Kulturschaffende mit pädagogischer Qualifikation sowie Schulentwicklungsberaterinnen und -berater der Landesschulbehörde sind wichtige Bausteine der Fördervereinbarung. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure voneinander lernen und dazu beitragen, das schulische Fächerangebot kulturell weiter zu entwickeln.
Allgemein bildende Schulen können sich ab Oktober 2014 für eine Teilnahme am Projekt ab dem zweiten Schulhalbjahr 2014/2015 bewerben. Eine detaillierte Ausschreibung wird im Oktober 2014 im Schulverwaltungsblatt veröffentlicht.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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