Pressemitteilung
10.06.2009

Rund 250 Künstler, Lehrer, Kultur- und Bildungspolitiker sowie Vertreter von Kulturin¬stitutionen erlebten in der Zeche Zollverein einen interaktiven Tag unter dem Motto "Neuland entdecken". In künstlerischen Ateliers, kreativen Reflexionszirkeln und wissen¬schaftlichen Foren wurden neue Wege für gelingendes Lernen gesucht und gefunden. Der Kongress "KinderKunstLernen" rückte die Kinder als Protagonisten kultureller Bildung in den Mittelpunkt. Denn: Kinder brauchen kulturelle Bildung. Aber wie muss sie beschaffen sein und welche Bedingungen braucht sie, damit sie Kinder und Jugendliche im besten Sinne bildet?

Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer RUHR.2010 GmbH forderte schon zu Beginn des Kongresses: "Kulturelle Bildung ist eine Querschnittsaufgabe. Und sie gehört in das Zentrum von Bildungs-, Jugend- und Kulturpolitik." Kulturelle Angebote haben derzeit Hochkonjunktur in den Schulen des Landes. Aber nicht jedes Angebot ist sinnvoll und qualitativ überzeugend. Es braucht, so die Forderung von Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, das Zusammenwirken von Wissenschaftlern, Künstlern, Stiftungen und Bildungs-behörden, um die kulturelle Bildung zu stärken: "Wir unterstützen den wissenschaftlichen Diskurs um die Bedeutung von Kunst in Schulen, weil wir die aktive Auseinandersetzung mit künstlerischen Prozessen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen für essentiell erachten."

Einen kritischen Dialog forderte auch Winfried Kneip, Geschäftsführer der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland ein: "Wenn Kunst Schule dauerhaft mit gestalten will, führt kein Weg daran vorbei, miteinander über die Qualität der Arbeit von Künstlern in Schule und ihre Wirkung auf Kinder und Jugendliche zu streiten. Künstlerische Angebote machen nur Sinn, wenn sie kontinuierlich stattfinden und von externen Moderatoren begleitet werden."

Die Wissenschaftler jedenfalls waren sich einig: Lehrer können von Künstlern lernen. Prof. Dr. Peter Fauser verwies in seinem Impuls¬referat "Bildungskultur durch kulturelle Bildung" darauf, dass das Lernen allgemein ein schöpferischer Prozess und damit den Künsten verwandt sei. Prof. Dr. Gisela Miller-Kipp erläuterte aus Sicht der Neurobiologie, dass künstlerisches Handeln das Lernen erleichtert und Prof. Dr. Kersten Reich forderte eine Haltung von Lehrern als Lernkünstler, "denn Lernen muss, wie bei einem künstlerischen Prozess sehr unterschiedliche Wege gehen, sehr unterschiedliche Zugänge erschließen und verschiedene Ergebnisse produzieren, um erfolgreich zu sein."

Das Kongressprogramm zum Nachlesen finden Sie unter:
» Zur Projektseite "Curriculum des Unwägbaren"

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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