Pressemitteilung
28.11.2011

Experten rechnen kaum noch mit einem Ergebnis, wenn in diesen Tagen die Weltgemeinschaft zum Klimagipfel im südafrikanischen Durban zusammen kommt.
Tausende Jugendliche aus ganz Europa fordern jedoch: Die UN-Klimakonferenz muss zu einem verbindlichen Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll führen. 92% äußern diese Meinung im aktuellen European Youth Poll, und das aus gutem Grund: 72% der Jugendlichen glauben, dass der Klimawandel für sie selber negative Konsequenzen haben wird.
Ein gespaltenes und dadurch geschwächtes Europa wollen die Jugendlichen nicht noch einmal erleben: 77% wünschen sich eine starke gemeinsame Position und fordern von den eigenen Regierungen, nationale Interessen hintan zu stellen.

“Ich bin glücklich, dass junge Europäer denken, ihre Regierungen sollten nationale Interessen hinten anstellen. Das ist gut, ich wünschte, junge Amerikaner oder Chinesen würden das ihren Regierungen auch sagen”, kommentierte Connie Hedegaard, EU-Kommissarin für Klimaschutz, in einer Videobotschaft an die Teilnehmer. Selbst wenn in Durban kein Abkommen zustande kommen sollte, wollen 88% der Jugendlichen, dass Europa den Klimaschutz alleine ehrgeizig vorantreibt. Grundsätzlich sind 68% der Jugendlichen außerdem zu deutlichen Zugeständnissen an aufstrebende Schwellenländer bereit.

Die Jugendlichen fordern zudem fast einhellig (94%) hohe staatliche Investitionen in erneuerbare Energien. 61% wären bereit, auch selbst mehr für Energie und Reisen zu bezahlen. Umstritten ist in Europas Jugend die Nutzung der Atomkraft: Insgesamt hält eine knappe Mehrheit von 52% Kernkraftwerke für unverzichtbar bei der Bekämpfung des Klimawandels. Hier offenbaren sich aber auch große nationale Unterschiede: So wollen etwa nur 22% der deutschen Jugendlichen die Atomkraft nutzen – gegenüber 71% ihrer französischen Altersgenossen.

Mehr als 2.500 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren aus 43 europäischen Ländern nahmen an der Umfrage teil, die das Europäische Jugendparlament vom 7. bis 20. November 2011 online veranstaltete – mit Unterstützung der Stiftung Mercator.
Das European Youth Parliament (EYP) ist als unabhängige Organisation in der
Jugendbildung seit 1989 tätig. Es ist eins der größten europäischen Foren für
politische Debatten, internationale Begegnungen, politische Bildungsarbeit und den Austausch von Ideen zwischen Jugendlichen in Europa. Das EYP besteht aus Organisationen in 36 Ländern, in denen tausende junger Menschen unterschiedlichster Herkunft ehrenamtlich aktiv sind. Die internationale
Dachorganisation des EYP ist die Schwarzkopf-Stiftung.

Alle Ergebnisse und weitere Informationen: www.eyp.org/youthpollswww.eyp.org/youthpolls

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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