Pressemitteilung
Berlin, 17.10.2016

Berlin, 17.10.2016 – Die Beantwortung der Fragen, wer „wir“ sind und wer „wir“ sein wollen, ist angesichts von Pegida und einer erstarkenden AfD zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geworden. Am 22. Oktober hinterfragt die Junge Islam Konferenz (JIK), welche Identitäten das Deutschland von heute ausmachen und bringt mit JIK Talks Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, NGO’s, Blogger*innen und Expert*innen aus Politik und Zivilgesellschaft unter der Überschrift »Wer ist dieser Deutschland?« zusammen.
In acht Impulsvorträgen gibt ein heterogener Mix aus Speaker*innen persönliche, motivierende und inspirierende Einblicke in ihre Erfahrungen mit Pluralität. Das Event mit Liane Bednarz (Juristin und Publizistin), Ludovic Mohamed Zahed (Imam und LGBT-Aktivist), Rayk Anders (YouTuber und Initiator von "Armes Deutschland"), Fatuma Afrah (Frauenrechtlerin), Jenny Renner (Vorstandsmitglied des LSVD Thüringen und LGBT-Aktivistin), Fereshta Ludin (Lehrerin und Symbolfigur in der Kopftuchdebatte), Raul Krauthausen (Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit) und Armin Langer (Koordinator der Salaam-Schalom Initiative) soll dabei ein Plädoyer für eigenes Engagement und Verantwortung in einer modernen und offenen Gesellschaft sein.
„Über religiöse und kulturelle Vielfalt wird momentan sehr leidenschaftlich diskutiert. Diese Diskussionen kreisen häufig um die Frage, was es bedeutet, deutsch zu sein“, erklärt Nina Prasch, Leiterin der Jungen Islam Konferenz. Dabei solle man Gruppierungen wie der AfD oder Pegida nicht die Deutungshoheit über das Deutschsein überlassen, so Prasch weiter. Deutsch zu sein, setze sich aus unterschiedlichsten Erfahrungen, Biografien und Selbstentwürfen zusammen. In der Diskussion um die Frage, wer „wir“ eigentlich sind, möchte die Junge Islam Konferenz mit JIK Talks positive Impulse dafür setzen, diese Frage auch in Zukunft ganz unterschiedlich zu beantworten.
Während Liane Bednarz, Juristin und Publizistin, die Gründe des ansteigenden Rechtspopulismus im Deutschland von heute umreißen wird, beleuchtet YouTuber Rayk Anders, Initiator von "Armes Deutschland", Deutschlands Rechtspopulisten auf seine sehr eigene humoristische Art. Die Frauenrechtlerin Fatuma Afrah gibt Einblicke in ihren Lebensweg als zweifach Geflüchtete und spricht über die Bedeutung von „Human Respect“ für ein positives Miteinander – in Deutschland und überall. Über das Recht auf Selbstbestimmung und ihr Engagement für Chancengleichheit spricht Fereshta Ludin, Lehrerin und Symbolfigur in der Kopftuchdebatte. In seiner Rolle als Imam und homosexueller Mann berichtet Ludovic Mohamed Zahed von seinem Engagement für mehr Toleranz. Zahed hat 2012 in Paris eine Moschee eröffnet, die schwule, lesbische, bi- und transsexuelle, kurz: LGBT-Muslime willkommen heißt. Über die Alltagsprobleme und Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Behinderungen und warum Inklusion und Anti-Diskriminierungsarbeit schon mit der Sprache beginnen, spricht Raul Krauthausen, Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit. Armin Langer stellt die Salaam-Schalom Initiative vor und spricht über die Bedeutung der muslimisch-jüdischen Zusammenarbeit. Über ihr Engagement für die gleichen Chancen auf Selbstverwirklichung für Frauen und Männer berichtet Jenny Renner, Vorstandsmitglied des LSVD Thüringen.
JIK Talks: Wer ist dieser Deutschland? – Am Samstag, den 22.10.2016 in der alten Hörsaalruine der Charité, Charitéplatz 1 (auf dem Gelände: Virchowweg 16), 10117 Berlin – Einlass ab 13.00 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 13.30 Uhr. Der Eintritt ist frei! Anmeldung unter www.j-i-k.de/talks
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Junge Islam Konferenz (JIK) – Deutschland
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T +49 30 2887 4567-7
M +49 160 95 66 31 21
Mehr Informationen zu JIK Talks: Wer ist dieser Deutschland? Unter: j-i-k.de/talks
Über die Junge Islam Konferenz – Deutschland
Die Junge Islam Konferenz – Deutschland ist ein Projekt der forum k&b gmbh und der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator und wurde 2011 ins Leben gerufen. 2013 fand die erste Länderkonferenz in Berlin statt, 2014 folgte Hamburg als zweites Bundesland und 2016 Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Das Netzwerk der Jungen Islam Konferenz besteht mittlerweile aus mehr als 350 jungen Engagierten. In den vergangenen Jahren haben sich die Teilnehmenden der Junge Islam Konferenz auf vielfältige Weise in den Diskurs um eine offene und plurale Gesellschaft eingebracht: sie trafen Politiker wie Joachim Gauck, sprachen mit politischen Entscheider*innen und Multiplikator*innen wie Sylvia Löhrmann (Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2015) und Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Torsten Albig, initiierten Kampagnen und veranstalteten Aktionen wie Poetry Slams und Plakataktionen. Die Junge Islam Konferenz wird durch die Forschungsgruppe JUNITED im Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin wissenschaftlich begleitet.

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