Pressemitteilung
Essen, 07.07.2017

22 Veranstaltungen, 15 verschiedene Locations und 54 Podiumsgäste – das ist die Bilanz des Bildungsdiskurses. Bei der Veranstaltungsreihe haben Wissenschaftler, Lehrer, Verbände und Politiker über achte Jahre hinweg zu spannenden und drängenden Bildungsthemen diskutiert. Nun fand der letzte Bildungsdiskurs in Essen statt.
2009 hatte der Bildungsdiskurs seine erste Station in der Stiftung Mercator. Ziel war es, die verschiedenen Interessensgruppen rund um das Thema Bildung zusammenzubringen. Seitdem hat der Bildungsdiskurs eine lange Reise durch das Revier gemacht: von der Zeche Zollverein über die Duisburger Merkez-Moschee, die Schalke-Arena bis hin zum Duisburger Zoo. So vielfältig wie die einzelnen Stationen des Bildungsdiskurses waren auch seine Themen. Inklusion, Religion, Interkultur, Digitalisierung, Leistungsdruck oder auch das Lernen an sich. Seit 2009 wurden dreimal im Jahr Experten und Fachvertreter eingeladen, um über Grundsatzfragen der Bildung zu diskutieren.
Nun endete die spannende Reise diese Woche Mittwoch wieder an ihrem Ursprungsort – der Stiftung Mercator. Gemeinsam mit den Weggefährten, Rednern und Diskutanten zog die Stiftung Bilanz: Was bleibt nach acht Jahren bildungspolitischer Diskussion? Wie hat sich die Bildungslandschaft verändert? Und wo besteht noch Handlungsbedarf? Konsens der Diskussion war, dass es vor allem darauf ankäme, genau hinzuhören und Talente zu erkennen, wenn Schule sich verändern und Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Bildung ermöglichen möchte.
„Schüler sollten die Chance haben Nein zu sagen“, forderte der Erfinder des Bildungsdiskurses und Publizist Reinhard Kahl – „denn nur so gibt es ein ehrliches Ja.“ Dieses Verständnis für Interessen und Talente müsse die Schule des 21. Jahrhunderts prägen. Weiterer Podiumsgast war die Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Isabell van Ackeren, die deutlich machte, dass es kluger Strategien bedürfe, um gute Rahmenbedingungen für Schule zu schaffen und die Schüler bestmöglich zu fördern.
Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator und zusammen mit Thomas Laue Moderator des Bildungsdiskurses erklärte, dass gerade der Bildungsdiskurs und sein engagiertes Publikum dazu beigetragen haben, das Thema Bildung ganzheitlich und reflektiert zu betrachten, denn „nur wenn wir unsere Arbeit als Stiftung immer wieder prüfen und hinterfragen und auch bereit sind neu auszurichten, können wir in der Gesellschaft langfristig etwas bewirken“. Die Kooperation von Politik, Schule und Hochschule sei essentiell, um in der Gesellschaft etwas zu verändern. Diese Zusammenarbeit mit Partnern und Interessenvertretern gilt nicht nur für das Thema Bildung, sondern auch für das Selbstverständnis von Stiftungen. So betonte Kneip: „In fast allen Bereichen zivilgesellschaftlichen Handelns geht es um Probleme, die eine Stiftung allein nicht lösen kann. Daher brauchen wir eine Offenheit im Stiftungshandeln für temporäre und effektive Kooperationen.“
Der Bildungsdiskurs hat eine lange Reise hinter sich, die nun zu ihrem Ausgangspunkt zurückgekehrt ist, mit vielen Anregungen und Impulsen für eine positive Veränderung der Bildungslandschaft, die Wissenschaftler, Lehrer, politische Akteure und auch uns als Stiftung weiter bei der Arbeit begleiten werden.

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Lothar Kuhn
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