Pressemitteilung
Wolfenbüttel, Hildesheim, Essen, 02.11.2016

Empirische Bildungsforschung gewinnt in der Kulturellen Bildung zunehmend an Bedeutung, vor allem wenn es um die Frage der inner- und außerfachlichen Wirkungen geht. Das ist das zentrale Ergebnis der 7. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung, die in diesem Jahr in Kooperation mit dem Stiftungsverbund Rat für Kulturelle Bildung e.V. vom 25. bis 27. Oktober an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel stattfand. Sarah Kuschel, Geschäftsführerin des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung, sagt im Rückblick auf die Tagung: „Kulturelle Bildung ist ein zentrales Thema der empirischen Bildungsforschung geworden. Die 7. Netzwerktagung thematisierte und reflektierte Bedeutung und Potenziale empirischer Forschung und ihrer Methoden im Hinblick auf Wirkungsbehauptungen und -erwartungen.“ Mit sogenannten Themenclustern sei auf der Tagung zudem ein neuer Bereich des Netzwerks vorgestellt worden: In diesen schlössen sich Forschende und Praktiker_innen zusammen, um Fragen und Aspekte Kultureller Bildung und ihrer Erforschung zu verhandeln.
Die Jahrestagung stand unter dem Titel „Von Mythen zu Erkenntnissen? Gegenwart und Zukunft empirischer Forschung zur Kulturellen Bildung“. Rund 160 Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie den Niederlanden und Kanada diskutierten in Panels miteinander über neue Forschungsansätze, Methoden und Theorien und schlugen in gemeinsamen Laboren die Brücke zur Praxis und den Künsten. Den Auftakt zur Konferenz machte Keynote-Speaker Dr. Rubén A. Gaztambide-Fernández, Erziehungswissenschaftler an der University of Toronto (Kanada), unter dem Titel „Beyond banal Empiricism: Notes Towards a Paradigm Shift in Arts Education Research“. Er thematisierte die verschiedenen Blickwinkel auf das Feld der Kulturellen Bildung aus europäischer und nordamerikanischer Sicht und hinterfragte kritisch koloniale Machtstrukturen. Die Replik von Prof. i. R. Dr. Christian Rittelmeyer, Mitglied des Rates für Kulturelle Bildung, eröffnete mit Fokus auf die Potenziale der Künste dann die Diskussion.
Margrit Lichtschlag, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Stiftungsverbunds Rat für Kulturelle Bildung e.V., der in diesem Jahr Co-Veranstalter der Tagung war, konstatiert: „Kulturelle Bildung ist aufgrund ihres außerordentlichen Spartenreichtums sowie als Querschnittsthema fachlicher Zuständigkeiten ein Feld, das sowohl in der Praxis als auch der empirischen Forschung und Theoriebildung die Vernetzung und auch die länderübergreifende Zusammenarbeit unbedingt braucht. Der Stiftungsverbund fördert im Rahmen seines Projekts ‚Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung‘ derzeit sechs empirische Forschungsprojekte zu den Wirkungen Kultureller Bildung. Insofern war es uns ein Anliegen, mit der Beteiligung an der 7. Netzwerktagung sowohl den Kontakt zur bestehenden deutschen wie internationalen Forschungslandschaft zu stärken als auch die verschiedenen Forschungstraditionen miteinander zu verknüpfen.“
Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, fügt hinzu: „Als Gastgeber und Partner im Netzwerk profitiert die Bundesakademie Wolfenbüttel ungemein von den Ergebnissen und lebhaften Diskussionen der Tagung. Auch wenn die Mythen noch nicht vollständig in Erkenntnisse umgewandelt werden konnten, haben wir wichtige Impulse gewonnen, die wir direkt in unsere praktische Arbeit einfließen lassen können. Wir sind dadurch nicht nur ganz nah an der neuesten Forschung, sondern schaffen auch den schnellen Wissenstransfer in die Praxis, also in die Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kulturellen Bildung.“
Über das Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung
Das 2010 gegründete Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung ermöglicht und fördert den kollegialen, interdisziplinären Austausch über Theorien, Fragestellungen und Forschungsmethoden in der Kulturellen Bildung. Die Vernetzung von Forschenden und Praktiker_innen und die Weiterentwicklung empirischer Forschungsansätze, die dem kulturell-ästhetischen Feld der Kulturellen Bildung gerecht werden und in die Praxis zurückwirken, findet auf den jährlichen Netzwerktagungen und in den neu initiierten Themenclustern statt. Ein weiterer Schwerpunkt des Netzwerks liegt auf der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen des Forschungskolloquiums.
Mehr Informationen unter http://www.forschung-kulturelle-bildung.de
Über den Rat für Kulturelle Bildung e. V.
Der Verein „Rat für Kulturelle Bildung e. V.“ mit Geschäftsstelle in Essen wird von einem Stiftungsverbund getragen, dem sieben Stiftungen angehören: ALTANA Kulturstiftung, Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, Karl Schlecht Stiftung, PwC-Stiftung, Robert Bosch Stiftung, Stiftung Mercator. Der Zusammenschluss ermöglicht es den Stiftungen, gemeinsam starke Impulse für die Weiterentwicklung und Verankerung Kultureller Bildung auf zwei Ebenen zu geben: Diskurspolitik (unabhängiger Expertenrat “Rat für Kulturelle Bildung“), Forschung („Forschungsfonds Kulturelle Bildung“, „Machbarkeitsstudie Qualitätsinstitut Kulturelle Bildung“).
Mehr Informationen unter http://www.rat-kulturelle-bildung.de
Über die Bundesakademie für Kulturelle Bildung
Die Bundesakademie Wolfenbüttel ist einer der bedeutendsten Anbieter für praxisnahe berufliche Fort- und Weiterbildung im Bereich Kulturelle Bildung in Deutschland. Sie bietet jährlich insgesamt rund 180 Veranstaltungen, darunter Seminare, Qualifizierungsreihen und Tagungen in sechs Programmbereichen an: Bildende Kunst, Darstellende Künste, Musik, Literatur, Museum sowie Kulturmanagement, -politik und -wissenschaft. Das Angebot richtet sich an Kulturvermittelnde und -schaffende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem angrenzenden Ausland. Die Akademie wurde 1986 als gemeinnütziger Verein gegründet. Finanziert wird sie aus Mitteln des Landes Niedersachsen, des BMBF und aus eigenen Einnahmen.
Mehr Informationen unter http://www.bundesakademie.de
Kontakt:         
Dr. Andreas van Hooven, Rat für Kulturelle Bildung e.V.
Telefon: 0201-89 94 35-12 oder 0201-89 94 35-0
Mobil: 0171 – 1867000
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