„Von Stockholm wird als weltweit beachtetes Signal ausgehen: Verdrängung der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist nicht länger eine Option“, sagt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Initiator der vor vier Jahren begonnenen Nobelpreisträgertreffen. Die Unabhängigkeit der Preisträger, die mehrheitlich selbst keine Nachhaltigkeitsforscher sind, ist dabei besonders wichtig. „Einige der klügsten Köpfe der Welt nehmen sich hier einiger der größten Probleme der Menschheit an“, sagt Schellnhuber. „Nicht, weil das ihr Spezialgebiet ist, auf dem sie wissenschaftlichen Ruhm suchen – den haben sie schon. Sondern weil sie wissen, dass es ums Ganze geht.“
Nach Potsdam und London ist Stockholm 2011, ausgerichtet gemeinsam mit schwedischen Partnern, das dritte globale Symposium seiner Art. Die Veranstalter freuen sich, hierfür die Unterstützung von König Carl XVI Gustaf von Schweden gewonnen zu haben, der wie auch Kronprinzessin Viktoria an der Veranstaltung selbst teilnimmt.
Der deutsche Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg ist ebenso dabei wie der mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnete Inder Amartya Sen, der schweizer Medizin-Nobelpreisträger Werner Arber ebenso wie der niederländische Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen und der US-amerikanische Physik-Nobelpreisträger Douglas Osheroff. Neben den vielen Naturwissenschaftlern beteiligt sich aber auch etwa die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer.
Die Menschheit, das ist eine Leitidee des Stockholmer Symposiums, hat durch ihre massiven Einwirkungen auf die Umwelt eine neue erdgeschichtliche Epoche eingeleitet – das „Anthropozän“, wie Crutzen es genannt hat. Vor diesem Hintergrund sollen neben den bekannten Kipp-Punkten gefährlichen Klimawandels nun umgekehrt auch Kipp-Prozesse hin zu nachhaltiger Entwicklung ermittelt werden. Im Vordergrund steht dabei der Umbau der weltweiten Energiesysteme und die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Kulturwandels.
Das Symposium wird ermöglicht durch die Unterstützung mehrerer Stiftungen. Neben schwedischen Organisationen zählen insbesondere auch zwei deutsche dazu.
Hierzu erklärt der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Stiftungen und Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull: "Die steigende Zahl an Umweltkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Hurrikane und ihre dramatischen Folgen nehmen Politiker wie Bürger gleichermaßen mit wachsender Besorgnis wahr. Immer mehr Stiftungen fühlen sich dazu verpflichtet, sich mit den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, zu befassen. Die VolkswagenStiftung versteht sich als Impulsgeberin für die Wissenschaft und unterstützt daher ausdrücklich Veranstaltungen wie das Nobelpreisträgertreffen zu Global Sustainability in Stockholm, bei dem die Notwendigkeit integrierter Ansätze im Hinblick auf Konflikte, Synergien und Kompromisse zwischen den einzelnen Komponenten des Klimawandels im Fokus steht."
Das Nobelpreisträgertreffen werde von Entscheidungsträgern stark wahrgenommen, betont die Stiftung Mercator. "Die Stiftung Mercator setzt sich in ihrem Themencluster Klimawandel für ambitionierte Treibhausgas-Reduktionsziele ein", so Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung. "Unsere Projekte zielen auf den dafür notwendigen politischen Wandel. Wir unterstützen die Nobelpreisträgertagungen, da sie ein wirkungsvolles Instrument zur Kommunikation wissenschaftsbasierter Lösungsstrategien zum Klimaschutz sind und bei politischen Entscheidungsträgern viel Beachtung finden.“
Informationen und Organisation von Interviews
Kontakt für deutschsprachige Medien (erreichbar in Stockholm)
Hintergrundinformationen:
Organisatoren des Symposiums
Hauptsponsoren des Symposiums
– The Swedish PostcodeLottery
– Folksam
– The Stichting af Jochnick Foundation
– VolkswagenStiftung
– Stiftung Mercator
– Stadt Stockholm