Pressemitteilung
Bonn, 05.08.2013

Aus Anlass eines sechsmonatigen Fachkräfte-Austauschprogramms von führenden deutschen, europäischen und chinesischen Umweltorganisationen findet in Bonn eine öffentliche Konferenz zum Thema „Zivilgesellschaftliche Initiativen für Nachhaltige Stadtentwicklung in China“ statt. Ziel der Veranstaltung ist es, der Öffentlichkeit einen Einblick in Klimaschutzaktivitäten von zivilgesellschaftlichen Organisationen zu geben und Modell-Projekte im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung für China vorzustellen. Abschließend findet am 4. August 2013 eine symbolische Baumpflanzaktion auf dem Platz der Vereinten Nationen in Bonn statt.

Organisatoren der Veranstaltung und des Austauschprogramms sind die China Association for NGO Cooperation (CANGO), ein NGO-Dachverband aus Peking, und das Rhine Academic Forum, ein von in Bonn ansässigen Chinesen gegründeter gemeinnütziger Verein. Die Stiftung Mercator fördert das Projekt.

„Die Kontrolle von stark ansteigenden Emissionen, verursacht durch die rapide Urbanisierung in China, ist eine der wichtigsten Herausforderungen, die es zu meistern gilt, um den globalen Klimawandel zu stoppen“, kommentiert Patrick Schroeder, internationaler Berater bei CANGO vermittelt durch das Centrum fuer Internationale Migration und Entwicklung (CIM). „Die lokale Luftverschmutzung, maßgeblich bedingt durch die Verbrennung von Kohle, hat bereits jetzt schon schwere Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebenserwartung von Stadtbewohnern. Europäische Erfahrungen in nachhaltiger Stadtentwicklung sind daher von großem Interesse für China."

Auf der Veranstaltung stellen 15 Organisationen aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz ihre Arbeit vor. Eine Besonderheit ist die zivilgesellschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und China, die dem Fachkräfteaustausch zugrunde liegt. Die teilnehmenden europäischen, deutschen und chinesischen NGOs präsentierten ihre Kooperationsprojekte und Lösungsansätze, an denen sie seit April 2013 gemeinsam arbeiten. Unter den Teilnehmern sind auf europäischer Seite unter anderem Carbon Market Watch, Plant-for-the-Planet und die Bonner Organisation Germanwatch e.V., auf chinesischer Seite die Organisationen Greenovation Hub, Green Zhejiang und Green Camel Bell.

„Es ist ermutigend zu sehen, wie viel heute auf nationaler und lokaler Ebene durch die Initiativen von Umweltgruppen im Bereich kohlenstoffarmer Stadtentwicklung konkret passiert,“ erläutert die aus Chengdu stammende Organisatorin Wuyan Zhou des Rhine Academic Forum. „Trotzdem bleibt noch viel zu tun und Unterstützt von:
Kooperationspartnerschaften wie diese können dabei helfen, Ideen konkret umzusetzen".

Im Mittelpunkt des Austausches stehen Themen wie die rapide Urbanisierung sowie rasant ansteigende PKW-Zahlen und Smog-Belastung in chinesischen Städten. Die Lösungsansätze der NGOs umfassen vor allem innovative Investitionsmechanismen für Energieeffizienz, die Rolle von transparenten und effektiven Emissionshandelssystemen und von Schulklassen durchgeführte Baumpflanzaktionen. Diese Ansätze ergänzen bereits bestehende deutsch-chinesische Initiativen wie etwa die Low Carbon-Städtepartnerschaften zwischen Düsseldorf und Wuxi in der Provinz Zhejiang sowie zwischen Bonn und Chengdu, Provinzhauptstadt von Sichuan.

„In intensivem Austausch zwischen Deutschland und China auf zivilgesellschaftlicher Ebene gemeinsam an der Verwirklichung einer emissionsarmen Gesellschaft zu arbeiten, trägt gleichzeitig zur kulturellen Verständigung und zum globalen Klimaschutz bei," erklärt Michael Schwarz, Leiter Internationale Verständigung bei der Stiftung Mercator. „Es ist zentral, dass wir uns gegenseitig zuhören und verstehen lernen, wie die großen Potentiale für eine verstärkte Kooperation im Klimaschutz-, Kultur- und Bildungsbereich gehoben werden können."

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

Patrick Schroeder, China Association for NGO Cooperation
christine.ehrig@stiftung-mercator.de
Telefon: 0201 245 22 – 840

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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