Pressemitteilung
Bonn/Essen, 21.05.2021

Stipendiat*innen der Studienstiftung und der Stiftung Mercator sollen künftig bei Reisen im Rahmen ihrer Förderung verstärkt den Klimaschutz in ihre Planungen einbeziehen. Hierfür haben beide Organisationen Kriterien definiert, die ab dem 1. Juli den Handlungsrahmen für Förderungen vorgeben.

Gemeinsames Ziel der beiden Förderorganisationen ist es, die CO2-Emissionen pro Aufenthalts- und Veranstaltungstag deutlich zu reduzieren und dabei mindestens in gleichem Umfang wie bisher Auslandserfahrung und Teilhabe an Veranstaltungen zu ermöglichen. Erreicht werden soll dies, indem Flugreisen möglichst vermieden werden, ein hoher Verbrauch fossiler Brennstoffe an entsprechend lange und substanzielle Aufenthalte geknüpft wird und digitale Alternativen systematisch gestärkt werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass internationale Erfahrungen durch Forschungsaufenthalte und gemeinsame Projektarbeit in anderen Ländern essenziell für die tiefgreifende persönliche Entwicklung sind und Bestandteil einer exzellenten Ausbildung und Forschung bleiben müssen“, so Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung. „Je weiter jedoch ein Ziel geografisch und kulturell entfernt liegt, umso länger sollten die Aufenthalte vor Ort sein. Weniger und dafür substanzielle Aufenthalte kommen sowohl den mit den Reisen verbundenen inhaltlichen Zielen als auch dem Klima zugute.“

„Geförderte sollen bei der Wahl ihrer Reiseziele und Verkehrsmittel den damit verbundenen Verbrauch fossiler Energie reflektieren“, sagt Michael Schwarz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Reisen innerhalb Europas sollen daher in der Regel mit der Bahn oder in Fahrgemeinschaften zurückgelegt werden. Dass der Anstoß für eine Regelung des Reiseverhaltens im Hinblick aufs Klima vor allem von den Stipendiat*innen selbst ausging, hat uns besonders gefreut.“

„Kurztrips“ zu außereuropäischen Kongressen oder Exkursionen werden künftig von beiden Stiftungen nicht mehr gefördert. Auch Aufenthalte, die weniger als einen Tag pro 500 Kilometer Flugdistanz dauern, bezuschussen beide Organisationen nicht mehr. Für die Kompensation von nicht vermeidbaren Flugreisen können Stipendiat*innen bei ihrer Förderorganisation entsprechende Zuschüsse erhalten.

Zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Klimaschutzes trägt die Studienstiftung durch die Förderung hochqualifizierter und gesellschaftlich engagierter Nachwuchsforscher*­innen bei. Sie verankert Klima- und Umweltthemen im Veranstaltungsprogramm für Studierende und Promovierende aller Fächer und vernetzt im Umweltschutz aktive Geförderte und Ehemalige auf wissenschaftlicher wie zivilgesellschaftlicher Ebene.

Die Stiftung Mercator trägt zum Klimaschutz in Deutschland und in der EU bei, indem sie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis fördert. Sie unterstützt Projekte, die es der Zivilgesellschaft ermöglichen, sich faktenbasiert über den Klimawandel zu informieren und fördert eine mediale Berichterstattung, die zu einem sachlichen öffentlichen Diskurs beiträgt. Bereits seit 2009 bilanziert und veröffentlicht die Stiftung Mercator alle durch ihre Arbeit verursachten CO2-Emissionen.

In beiden Institutionen wird seit vielen Jahren bei der Programmplanung auf Umweltaspekte geachtet.

 

DOWNLOADS

Beide Organisationen haben Handlungsleitlinien zur klimagerechten Förderung von Stipendiat*innenreisen veröffentlicht.

Studienstiftung: Strategiepapier „Umweltverträgliche Mobilität“

 Stiftung Mercator: Umweltverträgliche Mobilität in Programmen personenbezogener Förderung und operativer Projekte

 

PRESSEKONTAKTE

Britta Voß  |  Pressesprecherin Studienstiftung des deutschen Volkes
T 0228 82096-350  |  voss@studienstiftung.de

 

Jochen Heimberg  |  Pressesprecher Stiftung Mercator
T 020124522841   |  jochen.heimberg@stiftung-mercator.de

 

ÜBER DIE STIFTUNG MERCATOR

Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie tritt mit den von ihr geförderten Projekten und stiftungseigenen Aktivitäten für eine Gesellschaft ein, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet.

Bereits seit 1995 setzt sich die Stiftung Mercator dafür ein, die gesellschaftlichen Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen zu schaffen, die sich im Hinblick auf ihre Herkunft, ihre Überzeugungen und ihre soziale Lage unterscheiden. Aus diesem Grund ermöglicht die Stiftung Mercator jungen Menschen umfassende Bildung und stärkt ihre Selbstentfaltung. Sie unterstützt darüber hinaus die Verständigung und den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und macht sich stark für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in einem geeinten Europa.

Die Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung zu den von ihr verfolgten Zielen zum Wohle aller. In einem neuen thematischen Schwerpunkt beleuchtet die Stiftung die Auswirkungen der Digitalisierung auf Demokratie und Gesellschaft. Die Stiftung Mercator will die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und unterstützt Projekte, die Wege hin zur Klimaneutralität aufzeigen.

Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie und dem Sitz der Stiftung, fühlt sie sich besonders verbunden.

 

ÜBER DIE STUDIENSTIFTUNG DES DEUTSCHEN VOLKES

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk Deutschlands und wird im Wesentlichen aus öffentlichen Mitteln finanziert. Wichtigster Geldgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Die Förderung der Studienstiftung zielt auf Studierende und Promovierende, die ihr herausragendes wissenschaftliches oder künstlerisches Talent in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Unter ihrem Dach versammelt die Studienstiftung aktuell über 14.000 Stipendiat*innen aller politischen und weltanschaulichen Haltungen, die sich innerhalb der demokratischen Werteordnung bewegen.

Ein Schwerpunkt der ideellen Förderung der Studienstiftung liegt traditionell auf wissenschaftlicher Vertiefung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diesen Schwerpunkt haben wir in den vergangenen Jahren ergänzt, u.a. durch eine eigene Programmlinie für gesellschaftliches Engagement.

Die Studienstiftung setzt sich zudem seit 2011 für mehr Bildungsgerechtigkeit am Übergang von der Schule zur Hochschule ein und widmet sich in der Gestaltung ihrer Förderarbeit sowie im Bildungsprogramm dem Fokusthema Nachhaltigkeit.

www.studienstiftung.de

Pressekontakt

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Leiter Bereich Kommunikation
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