Pressemitteilung
25.10.2011

Die deutsch-türkische Kulturgeschichte ist geprägt von gegenseitigen Projektionen, Sehnsüchten und Vorurteilen. Diese imaginären Welten existieren auf beiden Seiten, sie gehören auch zur mentalen Grundlage der gesellschaftlichen und kulturpolitischen deutsch-türkischen Wirklichkeit.
Das Ausstellungsprojekt „Fiktion Okzident“ in Istanbul hat 19 Künstler eingeladen, diese imaginären Welten und ihre Auswirkungen auf die Wirklichkeit in ihren Arbeiten zu thematisieren: Hanefi Yeter, Azade Köker, Esra Ersen, Banu Birecikligil, Nezahat Ekici, Ferhat Özgür, İrfan Önürmen, Vahit Tuna, Altan Çelem, Esat Tekand, Şener Özmen, Cengiz Tekin, Nurseren Tor, Timur Çelik, Neco Çelik, Ali Kepenek, Kınay Olcaytu, Sedat Mehder und Denizhan Özer.
Anlass für das Ausstellungsprojekt ist der fünfzigste Jahrestag des gemeinsamen Arbeitsabkommens von 1961, das die deutsch-türkischen Beziehungen nachhaltig auf eine vollkommen neue gesellschaftliche und politische Basis stellte.
Die Ausstellung widmet sich zwei kulturpolitischen Feldern. Das erste Feld ist definiert durch die Migration in Deutschland und zeigt eine produktive deutsch-türkische Kunstentwicklung, die sich den Themen der gesellschaftlichen Veränderungen stellt und sie zum Ausdruck bringt. Das zweite Feld bezieht sich auf die Wahrnehmung des Westens in der Türkei und behandelt die kulturellen und gesellschaftlichen Umbrüche in Folge von Globalisierung und Migration. Kuratiert wird die Ausstellung von Çetin Güzelhan, Johannes Odenthal und Emre Zeytinoğlu von der Mimar Sinan Universitaet für Schöne Künste.
In Kooperation mit der Mimar Sinan Universität hat das Goethe-Institut Positionen ausgewählt, die sich mit der Rückwirkung dieser Entwicklung auf die türkische Gesellschaft auseinandersetzt. Gemeinsam betreten die Institutionen das sensible Territorium des Imaginären, das in ausgesuchten Positionen eine Annäherung versucht. Denn die Kunst ist die Probebühne der kulturpolitischen Entwicklung.
Ermöglicht wurde die Ausstellung auch durch die Unterstützung des türkischen Kulturministeriums und der Stiftung Mercator.  Die Stiftung Mercator fördert ein Bildungs- und Vermittlungsprogramm zur Ausstellung, das sich mit gesonderten Führungen, Veranstaltungen und Lehrmaterialen vor allem an Schüler, Studierende, Lehrer und Multiplikatoren aus dem kulturpolitischen und pädagogischen Bereich  in der Türkei und in Deutschland richtet.
Im Rahmen der Ausstellungen werden weitere umfangreiche Projekte zu Literatur und Film sowie zur Kultur- und Gesellschaftswissenschaft umgesetzt.
Ausstellung „Fiktion Okzident“
30.10.2011 – 26.11.2011
Eröffnung: 30.10.2011, 16.00 Uhr
Tophane-i Amire Kültür ve Sanat Merkezi
Boğazkesen Cad. Defterdar Yokuşu No: 2.
Tophane / Istanbul

Weitere Informationen:
Goethe-Institut Istanbul
Yeşim Turgay
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0212-249 20 09
E-Mail: yesim.turgay@istanbul.goethe.org

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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