Mehr als 150 Erzieherinnen und Erzieher informieren sich bei der RuhrFutur-Fachveranstaltung „Ankommen – Neu zugewanderte Kinder in Kindertageseinrichtungen“ im Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen
Mehr als 150 Erzieherinnen und Erzieher kamen heute auf Einladung der Bildungsinitiative RuhrFutur in Gelsenkirchen zusammen, um ihre Fragen zum Umgang mit neu zugewanderten Kindern zu stellen. Experten standen zur Verfügung, um Antworten und Tipps zu geben und die Erzieherinnen und Erzieher dabei zu unterstützen, den Kindern ein gutes „Ankommen“ in der Kita zu ermöglichen.
Die große Zahl an neu zugewanderten Familien stellt auch die Kindertageseinrichtungen im Ruhrgebiet vor große Herausforderungen. Die Kinder der Familien sind oft erschöpft von Flucht und Krieg in ihren Heimatländern, sprechen meist kein Deutsch und lernen gleichzeitig eine für sie völlig neue Welt kennen. Das Vermitteln der deutschen Sprache ist nur eine von vielen Aufgaben, vor denen die Kitas in der Region derzeit stehen. Da für die Kinder vieles zunächst vollkommen fremd ist, benötigen sie ein individuelles pädagogisches Angebot, das an ihre bisherigen Erfahrungen angepasst ist. Dazu gehören beispielsweise auch Spielmaterialien, die an die Lebenserfahrungen der Kinder anknüpfen, damit sie sich leichter eingewöhnen können. Erzieherinnen und Erzieher müssen in ihrem Arbeitsalltag zusätzlich neue und vielfältige Herausforderungen bewältigen. Braucht das Kind nur etwas länger um sich in dem neuen Umfeld zurechtzufinden oder benötigt es zusätzliche Hilfe von außerhalb, weil es möglicherweise traumatisiert ist? Wie können die Eltern, die oft selbst kein Deutsch sprechen, mit einbezogen werden, um das Kind zu unterstützen?
„Der Beitrag, den unsere Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas derzeit jeden Tag zur Integration von neu zugewanderten Kindern leisten, ist von unschätzbarem Wert. Wir müssen ihre Bedürfnisse ernst nehmen, damit sie auf die neuen Herausforderungen durch die Zuwanderung vorbereitet sind“, sagt Martina Rudowitz, Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und selbst Tagesmutter in der Kindertagespflege. Im Hans-Sachs-Haus standen den Erzieherinnen und Erziehern deshalb neben erfahrenen Kolleginnen und Kollegen unter anderem auch Experten für pädagogische Prozesse und ein Kinderpsychiater zur Verfügung, um ihre drängendsten Fragen zu beantworten.
Mit der Fachveranstaltung „Ankommen – Neu zugewanderte Kinder in Kindertageseinrichtungen“ greift die Bildungsinitiative RuhrFutur eine aktuelle Fragestellung von Kindertageseinrichtungen auf und leistet mit den Fachleuten vor Ort schnelle Hilfe. „Wir wollen die individuelle Förderung von neu zugewanderten Kindern in Kindertageseinrichtungen stärken“, sagt Mark Becker, Programmleiter von RuhrFutur. „Durch die Erkenntnisse aus der Veranstaltung können wir den Trägern von Kindertageseinrichtungen Hinweise geben, wie Fortbildungsangebote aussehen können, damit die Erzieherinnen und Erzieher gut auf die neuen Herausforderungen vorbereitet sind. So können weitere Kitas von dem Fachwissen der Experten profitieren.“
Über RuhrFutur
RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stiftung Mercator, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr sowie der Ruhr-Universität Bochum, der Fachhochschule Dortmund, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Westfälischen Hochschule. Ihr Ziel ist eine Verbesserung des Bildungssystems in der Metropole Ruhr, um allen Kindern und Jugendlichen im Ruhrgebiet Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg zu ermöglichen. RuhrFutur bindet bereits bestehende Bildungsinitiativen ein und vernetzt diese miteinander. So werden vor allem der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den einzelnen Kommunen und den Hochschulen verbessert und daraus resultierende Erkenntnisse allgemein zugänglich gemacht.
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