Pressemitteilung
12.09.2007

Minsk ist das ungewöhnliche Ziel einer Reise von zwölf Schülerinnen und Schülern aus Essen. Auf Einladung des Goethe-Instituts und der Stiftung Mercator erkunden sie eine Woche lang Alltagsleben und Kultur der belarussischen Stadt, tauschen sich mit Gleichaltrigen aus und beschäftigen sich mit der deutsch-belarussischen Geschichte.

Belarus ist für westeuropäische Schülergruppen ein sehr seltenes Reiseziel. Zusammen mit der Stiftung Mercator organisiert das Goethe-Institut das Projekt "Jugendbegegnung Essen – Minsk" mit zwölf Essener Schülerinnen und Schülern zwischen 14 und 16 Jahren. Sie haben die Möglichkeit, das Alltags- und Kulturleben in Belarus kennen zu lernen. Dabei sollen interkulturelle Erfahrungen und die Sprachkenntnisse von deutschen wie von belarussischen Schülern gefördert werden.

Während der Reise setzen sich die Schüler auch mit der deutsch-belarussischen Vergangenheit auseinander: Belarus hatte im Zweiten Weltkrieg unter der deutschen Besatzung stark zu leiden. Nach einem Besuch der Gedenkstätte Chatyn treffen sich die Jugendlichen in der internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte "Johannes Rau" mit Überlebenden aus Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern. Abschließend steht die deutsch-belarussisch-russische Filmproduktion "Franz Polina" auf dem Programm, die vom Goethe-Institut unterstützt wurde: Sie zeigt eine Liebesgeschichte zwischen dem SS-Soldaten Franz und der jungen Belarussin Polina.

Weitere Kulturbegegnungen sind geplant, wie etwa die Teilnahme an einem interkulturellen Musikseminar und dem gemeinsamen Besuch von Theateraufführungen. Zum Auftakt erforschen die Jugendlichen in der Ausstellung "jung:de" des Goethe-Instituts Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Lebensgefühls junger Menschen. Beim Fest "Die Welt der deutschen Sprache" geht es dann um die Themen Sprache und Spracherwerb. Dazu werden Deutschkurse in Minsker Schulen wie auch im Goethe-Institut Minsk besucht.

Weil Verständnis und Toleranz gelernt werden müssen, fördert die Stiftung Mercator interkulturelle Begegnungen auf vielfältige Weise. Mit ihrem Engagement für die Schülerbegegnung Essen-Minsk möchte die Stiftung auch das Interesse für Osteuropa wecken und gleichzeitig den Grundstein für eine dauerhafte freundschaftliche Beziehung zwischen Jugendlichen aus Essen und Belarus legen.

Das Goethe-Institut Minsk wird die "Jugendbegegnung Essen – Minsk" direkt betreuen. Es wurde 1993 gegründet und ist einer der Hauptvermittler im anwachsenden kulturellen Austausch zwischen Belarus und Deutschland.

Weitere Informationen zur Ausstellung "jung:de" finden Sie regus(at)goethe.de

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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