Pressemitteilung
Dortmund/Essen, 14.10.2013

Hochschule vor Ort in der Dortmunder Nordstadt: Die Fachhochschule Dortmund setzt ihr Nordstadtprojekt mitten im sozialen Brennpunkt weiter fort. Mit dem Ziel, mehr „Nordstädter in die Hochschule“ und mehr „Kreative in die Nordstadt“ zu bringen, übernimmt die FH im bevölkerungsreichen Norden der Stadt Verantwortung im Bildungs- und Sozialbereich. Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick: „Wir sehen uns als Hochschule hier in besonderem Maße in der sozialen Verantwortung. Dazu gehört, dass wir sehr aktiv unterstützen, dass mehr junge Menschen aus unserer Region den Zugang zur Bildung finden“.

Die Initialzündung zum Projekt gab 2010 die Stiftung Mercator mit dem bundesweiten Wettbewerb „Mehr als Forschung und Lehre“ gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, in dem die FH als eine von sechs Hochschulen für die Förderung ausgewählt und mit insgesamt 190 000 Euro unterstützt wurde. Gesucht und unterstützt wurden Konzepte und Ideen, die die verstärkte Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung von Hochschulen in den Fokus stellten. Das Konzept der Fachhochschule Dortmund gilt der Stiftung Mercator heute als eines, das sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Umsetzung zu einem besonders erfolgreichen Projekt entwickelt hat: „Bildung ist nach wie vor die wesentliche Voraussetzung für chancengleiche Teilhabe an der Gesellschaft. Genau hier setzt das Nordstadtprojekt an. Die Fortführung des Projektes über unsere initiale Förderung hinaus begrüßen wir daher sehr. Es entspricht unserem Anspruch, durch erfolgreich gesetzte Impulse nachhaltige Projekte und Kooperationen anzustoßen“, erläutert Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator.

Die Fachhochschule hat sich mittlerweile vor Ort mit einem Nordstadt-Projektbüro und einer Nordstadtgalerie gut etabliert und bekannt gemacht: So ist das „Nordstadt-Projektbüro“ eine akzeptierte Anlaufstelle für Jugendliche und deren Eltern, wo sie sich bei studentischen „StudyScouts“, die selbst Migrationshintergrund haben und verschiedenste Sprachen sprechen, über Studienmöglichkeiten, Zulassungsfragen oder Unterstützungsangebote informieren können. Die speziell geschulten StudyScouts haben darüber hinaus auch spannende Projekte entwickelt, mit denen sie in Schulen oder Freizeitstätten vor Ort das Interesse an einem Studium wecken möchten. Hier können Jugendliche Einblicke in Studieninhalte gewinnen, beispielsweise durch das Informatik-Fachprojekt „Schrottpad“, bei dem sie ein Touchpad aus simpelsten Materialien selbst bauen und das Pad anschließend in verschiedenen Anwendungen ausprobieren können.

Beim Aktionstag „Nordwärts“ des Nordstadtprojektes gab es am 11. Oktober Einblicke in die Arbeit der StudyScouts und der mittlerweile fünf Kreativ-Teams, die – als zweite Säule des Projektes – seit einem Jahr in ihren Ateliers in der Nordstadt arbeiten und dabei von der Fachhochschule, der Wirtschaftsförderung und anderen Dortmunder Institutionen unterstützt werden. Eines von ihnen ist das „Kollektiv Nord“ in der Missundestraße 8, deren Mitglieder sich als Designer mit dem Viertel auseinandersetzen, die Kommunikation unter den Bewohnern anregen und künstlerisch in den Bereichen Film, Street Art, Intervention und Malerei arbeiten. Bislang schon sehr erfolgreich: Eine Hinterhofgestaltung haben sie gemeinsam mit Kindern aus dem Umfeld bereits umgesetzt. Mit einem „Spende-Worte-Mobil“ und demnächst mit einer „Radio-Rikscha“ wollen die Kreativen des Kollektivs Nachrichten und O-Töne aus der Nordstadt einfangen. Das Urban Gardening-Projekt „Käif“ an der Kreuzung Burgholzstraße/Eisenstraße will Stadträume in der Nordstadt gestalten und Einwohner motivieren, bei der Begrünung und Kultivierung von Flächen mitzuwirken. Wie das geht, lernt man hier in Gardening-Workshops oder schaut dem Designer Radek Vogt auf die Finger: Der gestaltet nämlich unter anderem begrünte Stühle, die er zum Mitnehmen auf die Straße stellt und beobachtet, an welchen Orten in der Nordstadt er sie wiederfindet.

Die Einbeziehung des Umfeldes und seiner Bewohner ist ein Aspekt, der letztlich alle Kreativ-Teams des Nordstadtprojektes vereint und auf weitere spannende Aktivitäten hoffen lässt.

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Lothar Kuhn
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