Pressemitteilung
Essen, 06.02.2014

Mit einer Fachtagung zum Thema „Eine Bildungsregion im Aufbruch“ nimmt die Bildungsinitiative RuhrFutur heute in der Philharmonie Essen ihre operative Arbeit auf. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem die stellvertretende nordrhein-westfälische Minister-präsidentin und Schulministerin Sylvia Löhrmann und Wissenschafts-ministerin Svenja Schulze. RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stiftung Mercator, Land Nordrhein-Westfalen, der Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr sowie der Ruhr-Universität Bochum, der Fachhochschule Dortmund, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Westfälischen Hochschule. Sie verfolgt das Ziel, das Bildungssystem im Ruhrgebiet nachhaltig zu verbessern.

Was muss geschehen, damit alle Kinder und Jugendlichen im Ruhrgebiet die gleichen Chancen auf Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg haben? Darüber diskutieren heute in Essen mehr als 300 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, darunter unter anderem NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister der Stadt Herten, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, und Prof. Dr. Ute Klammer, Prorektorin für Diversity Management an der Universität Duisburg-Essen. Dabei geht es vor allem um die Frage, welchen Beitrag Kommunen, Hochschulen und Landesregierung gemeinsam leisten können, um speziell den Herausforderungen zu begegnen, denen sich das Bildungssystem im Ruhrgebiet gegenübersieht.

„Noch immer hängt gute Bildung stark von der sozialen Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern ab“, so Hannelore Kraft, Minister-präsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin von RuhrFutur. „Der Bildungsbericht Ruhr hat gezeigt, dass dieser alarmierende Befund besonders für das Ruhrgebiet gilt. Deshalb hat die Stiftung Mercator gemeinsam mit fünf Kommunen, fünf Hochschulen und der Landesregierung die Initiative RuhrFutur ins Leben gerufen – für bessere Zugänge zu Bildung, für bessere Chancen auf Bildung und für bessere Abschlüsse. Das ist gut für unsere Kinder, gut für die Eltern, gut fürs Revier und damit gut für das ganze Land. Wir wollen kein Kind zurücklassen.“

Im Ruhrgebiet gibt es bereits eine große Zahl von – meist lokal – operierenden, vorbildlichen Bildungsmaßnahmen und -initiativen. Diese arbeiten jedoch vielfach ohne Bezug zueinander und erzielen so Wirkung vor Ort, tragen diese aber so nicht in die Breite. Genau hier setzt RuhrFutur an: „RuhrFutur ist eine Initiative aus der Region und für die Region“, erklärt Ulrike Sommer, Geschäftsführerin von RuhrFutur. „Sie stellt die Plattform dar, mit der vorhandene Angebote verbunden und gute Beispiele in die Fläche gebracht werden können.“ So soll der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Einrichtungen, zwischen den Kommunen sowie zwischen den Kommunen und Hochschulen verbessert und bereits bestehende Erkenntnisse allgemein zugänglich gemacht werden.

Zu diesem Zweck investiert die Stiftung Mercator bis Ende 2017 rund 15,3 Millionen Euro in die Initiative. „Wir haben RuhrFutur initiiert, weil wir überzeugt sind, dass alle jungen Menschen im Ruhrgebiet die gleichen Chancen auf Bildungsteilhabe und -erfolg haben sollten“, so Winfried Kneip, Mitglied der Geschäftsleitung der Stiftung Mercator. „Das ist nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich und wir freuen uns, dass diese mit RuhrFutur gestärkt wird.“

Die Fachtagung ist zugleich der Startschuss für die operative Arbeit von RuhrFutur. Nach der konzeptionellen Arbeit unter Beteiligung aller Partner werden im Sommer erste Modellmaßnahmen städteübergreifend und in Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschulen beginnen. In einem weiteren Schritt können sich dann zu einem späteren Zeitpunkt weitere Kommunen und Hochschulen aus dem Ruhrgebiet der Bildungsinitiative anschließen.

Weitere Zitate der RuhrFutur-Partner:

„Wenn wir das Bildungssystem im Ruhrgebiet nachhaltig verbessern wollen, brauchen wir eine solide Datengrundlage, die uns zeigt, wo genau wir ansetzen müssen und wo unsere Stärken liegen. Von RuhrFutur verspreche ich mir, dass es uns erstmals gelingt, die notwendigen Informationen zusammenzutragen und zu nutzen – städteübergreifend und speziell auf die Herausforderungen der Region abgestimmt.“
Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen

„Das größte Problem der Universitäten im Ruhrgebiet ist die schlechte Betreuungsrelation. Die TU Dortmund freut sich, dass mit RuhrFutur die zentralen Akteure des Bildungssystems in der Metropole Ruhr noch enger zusammenrücken und sich auch diesem Problem zuwenden wollen. Nur so können wir der Vielfalt der jungen Menschen an unseren Universitäten Rechnung tragen und diesen ein optimales Studium ermöglichen."
Prof. Dr. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund

„Talent ist herkunftsunabhängig! Die Aufnahme und der erfolgreiche Abschluss eines Hochschulstudiums dürfen nicht davon abhängen, ob es im Elternhaus eine akademische Tradition gibt oder nicht. Dass RuhrFutur für vergleichbare Studienchancen aller Talente arbeitet, ist mir ein persönliches Anliegen.“
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule

„Bildungsgerechtigkeit zu erzielen ist für die Landesregierung von zentraler Bedeutung. RuhrFutur führt Kommunen, Hochschulen und das Land NRW in einer Verantwortungsgemeinschaft zusammen. Das setzt neue Synergien frei und soll allen Kindern und Jugendlichen im Ruhrgebiet die gleichen Chancen auf Bildungsteilhabe und Bildungserfolg eröffnen. Indem wir die Potenziale unserer Schülerinnen und Schüler wecken und fördern, heben wir die Potenziale des Reviers.“
Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

„RuhrFutur ist für die Region eine Riesenchance. Die Kommunen erhalten mit RuhrFutur eine Infrastruktur, die sie in die Lage versetzt, die Kooperationen miteinander weiter voranzutreiben. Damit können die guten Ideen, die es in der Metropole Ruhr bereits gibt, für alle produktiv nutzbar gemacht werden.“
Dagmar Mühlenfeld, Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr

„Es gibt sie bereits, die vielen guten Beispiele, die zeigen, wie Bildung vor Ort besser gelingen kann – in Herten, aber auch in vielen anderen Städten des Ruhrgebiets. Nun gilt es, diese Beispiele in die Fläche zu bringen, damit die gesamte Region davon profitiert. RuhrFutur ist der Hebel, der uns dies ermöglicht.“
Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister der Stadt Herten

„Die Akteure von RuhrFutur arbeiten im Schulterschluss an der nachhaltigen Verbesserung des Bildungssystems im Ruhrgebiet, damit allen Kindern und Jugendlichen hier die gleichen Chancen auf Bildungszugang und Bildungserfolg offenstehen. Daran werden wir uns in Essen gerne beteiligen. Und wir setzen darauf, dass dieser ambitionierten Bildungsinitiative alle gesellschaftlichen Kräfte der Region gemeinsam den Rücken stärken.“
Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen

„Gleiche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn, unabhängig vom jeweiligen sozialen Hintergrund oder von der Herkunft, können wir nur dann schaffen, wenn Land, Kommunen und Hochschulen eine Allianz bilden und eng miteinander kooperieren. RuhrFutur bietet uns dafür eine notwendige Plattform.“
Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen

„RuhrFutur schafft Zukunft durch Bildung – für jeden Einzelnen und für das Revier. Der Zugang zu Bildung ist eine elementare Frage sozialer Gerechtigkeit.“
Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

„Ich wünsche mir, dass wir mit RuhrFutur eine Gesprächsplattform finden, auf der man die Fragen von Schule, Hochschule und die Frage der Übergänge offen diskutieren kann. Ich verspreche mir davon, dass wir ganz offen darüber sprechen können, wo die zentralen Probleme liegen, so dass wir Maßnahmen einleiten können, um die Bildungskette gezielt zu verstärken.“
Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund

„Wir kennen die besonderen Herausforderungen und Fragen, denen sich das Bildungssystem im Ruhrgebiet gegenübersieht, aus eigener Erfahrung. Mit dem Nordstadtprojekt geben wir darauf eine Antwort. Mit Hilfe von RuhrFutur soll diese in Zukunft auch allen anderen Kindern und Jugendlichen in der Metropole Ruhr zugutekommen.“
Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund

„Die Zukunftsfähigkeit der Metropole Ruhr hängt auch davon ab, ob es uns gelingt, mehr junge Menschen für ein Studium zu motivieren. Um dies zu erreichen, müssen Kommunen und Hochschulen noch enger zusammenarbeiten als zuvor.“
Prof. Dr. Elmar Weiler, Rektor der Ruhr-Universität Bochum

Über RuhrFutur

RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stiftung Mercator, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr sowie der Ruhr-Universität Bochum, der Fachhochschule Dortmund, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Westfälischen Hochschule. Ihr Ziel ist eine Verbesserung des Bildungssystems in der Metropole Ruhr, um allen Kindern und Jugendlichen im Ruhrgebiet Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg zu ermöglichen. Als zentrale Plattform bindet RuhrFutur bereits bestehende Bildungsinitiativen ein und vernetzt diese miteinander. So werden vor allem der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den einzelnen Kommunen und den Hochschulen verbessert und daraus resultierende Erkenntnisse allgemein zugänglich gemacht.

Weitere Informationen unter daniel.laprell@ruhrfutur.de

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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