Pressemitteilung
17.05.2006

Stiftung Mercator dehnt Modellprojekt "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" auf Sekundarstufe II aus / Positive Erfahrungen als Grund für zusätzliche Förderung / Mit Göttingen sind jetzt alle 35 Standorte bei der Sekundarstufe I am Start / Richtungweisende Initiative wird insgesamt mit über 10 Millionen Euro gefördert

Die Stiftung Mercator hat ihr Ziel erreicht, ihre bildungspolitische Initiative "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" bundesweit zu etablieren. Mit Göttingen steht jetzt der letzte der 35 angestrebten Standorte fest, an denen in jeweiliger Zusammenarbeit mit den örtlichen Universitäten sowie weiteren Partnern Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe I einen kostenlosen außerschulischen Fach- und Sprachunterricht erhalten.

Aufgrund des Erfolges dieser richtungweisenden Initiative und der positiven Resonanz aus Politik und Bildung hat sich die Stiftung Mercator entschlossen, an allen 35 Standorten den Förderunterricht auf die Sekundarstufe II auszuweiten. Dafür stellt die Stiftung zusätzlich insgesamt weitere 3,4 Millionen Euro bereit. Die laufenden Projekte an den jetzt 35 Standorten werden bereits mit einer Gesamtsumme von 6,6 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützt.

Über 5.200 Kinder der Klassen fünf bis zehn nutzen derzeit mit dieser Form der Sprachförderung in Kleingruppen die Chance, ihre Schulnoten zu verbessern und dem deutschsprachigen Schulunterricht besser zu folgen. Diese Möglichkeit werden bald auch Schülerinnen und Schüler der Klassen elf bis dreizehn haben. Gerade bei ausländischen Abiturienten und Berufsschülern, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen, ist eine gezielte außerschulische Sprach- und Fachförderung wichtig, um gegenüber deutschen Mitschülern keine sprachlich bedingten Nachteile zu haben. Noch in diesem Herbst werden die ersten Standorte erstmals spezielle Unterrichtsstunden für die Sekundarstufe II anbieten. Die beteiligten Universitäten werden hierzu entsprechende Unterrichtsmaterialien und Vorgaben erarbeiten.

Für den Mercator-Förderunterricht werden an den kooperierenden Universitäten Förderlehrer speziell ausgebildet. Bei ihnen handelt es sich meist um Studenten und Studentinnen des Lehramtes, die dadurch auch eine gute Praxis für ihre spätere Lehrertätigkeit erhalten. Sie sind bereits auf jene bildungsspezifischen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft vorbereitet und wissen aus eigener Praxis, was bei der sprachlichen und fachlichen Förderung von Migrantenkindern und -jugendlichen zu beachten ist.

Mit den Mitteln des Essener Stiftung werden im Wesentlichen die Honorare der zurzeit über 900 Förderlehrer bestritten. Nach dreijähriger Förderung der Projekte sollen die Standorte, zumeist Ballungszentren mit hohem Migrationsanteil, in die Lage versetzt werden, den Förderunterricht aus eigener Kraft und mit Hilfe lokaler Sponsoren weiterzuführen.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
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