Pressemitteilung
Berlin, 09.03.2018

Am 9. und 10. März treffen sich knapp 130 Initiativen zum Bundeskongress der neuen deutschen organisationen (ndo), dem größten Vernetzungstreffen von people of color und Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland. Seit 2015 bilden sie eine postmigrantische Gegenbewegung zum gesellschaftlichen Rechtsruck.
Die ersten Signale der Großen Koalition in Sachen Einwanderungsland Deutschland bewerten sie kritisch:

  • Im Koalitionsvertrag finden sich Menschen mit Migrationsbezügen, die schon länger hier leben, nicht wieder. Die Vielfalt in der Aufnahmegesellschaft wird nicht betont, stattdessen wird darauf verwiesen, dass die „Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft“ durch zu viel Migration „überfordert“ werden könnte. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen, die selbst oder deren Vorfahren eingewandert sind“, so ndo-Sprecherin Ferda Ataman.
  • Das Heimatministerium ist Symbolpolitik für potenzielle rechte Wähler. Der Name suggeriert, dass von nun an eine Bundesbehörde über Leitkultur und Zugehörigkeit befinden kann – ganz egal, ob es am Ende vor allem um ‚Breitbandausbau im ländlichen Raum’ gehen soll. „Was wir brauchen, ist eine Symbolpolitik für Vielfalt, nicht dagegen“, sagt ndo-Sprecher Karim El-Helaifi.
  • Gerade jetzt sei ein verbesserter Diskriminerungsschutz nötig, ebenso wie mehr Geld für Programme gegen Rechtsextremismus und Rassismus, mehr Unterstützung für Migrantenorganisationen und Neue Deutsche Organisationen sowie positive Maßnahmen, die Menschen mit Rassismuserfahrung in Führungspositionen bringen.

Auf dem Bundeskongress wird unter anderem diskutiert, wie das Bildungssystem im Einwanderungsland reformiert werden muss, wie Diskriminierung und Rassismus sichtbar gemacht werden können und eine offene, inklusive Gesellschaft gestaltet werden kann. Die Botschaft: Der Plural sind wir.
Zu den neuen deutschen organisationen (ndo)
Die ndo setzen sich für die Akzeptanz von Vielfalt und gleichberechtigte Teilhabe ein. Das Projekt ist angesiedelt beim Verein „Neue Deutsche Medienmacher“ und wird gefördert von der Stiftung Mercator. Der Bundeskongress ist eine Kooperation der ndo-Geschäftstelle mit der Bundeszentrale für politische Bildung.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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