Pressemitteilung
02.09.2011

Peking/Essen, 2. September 2011. Mit dem dritten von insgesamt fünf Dialogblöcken der Veranstaltungsreihe „Aufklärung im Dialog“ zum Thema „Aufklärung und ihre chinesische Geschichte“ läutet die Veranstaltungsreihe in Peking Halbzeit ein. Anfang April war die Veranstaltungsreihe „Aufklärung im Dialog“ von Bundesaußenminister Guido Westerwelle, hochrangigen Vertretern aus China und Deutschland und mit mehr als 500 Besuchern feierlich eröffnet worden und hatte sich im zweiten Dialogblock dem Thema „Aufklärung und Kunst“ gewidmet.
 
Als wissenschaftliches Begleitprogramm der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ veranstaltet die Stiftung Mercator 2011 und 2012 gemeinsam mit ihrem Partner, dem National Museum of China, auf Initiative des deutschen Botschafters in China und mit Unterstützung des chinesischen Kulturministeriums, die Reihe „Aufklärung im Dialog”. Das Programm besteht aus fünf Dialogblöcken und umfasst die gesamte Dauer der Ausstellung von Frühling 2011 bis Frühling 2012. Im Abstand von rund zwei Monaten diskutieren chinesische und europäische Wissenschaftler im National Museum of China über verschiedene Facetten der Aufklärung. Die Dialoge im National Museum of China bestehen aus einer öffentlichen Vorlesung mit anschließender Podiumsdiskussion.

Zum dritten Dialog laden wir Sie herzlich ein:

„Aufklärung und ihre chinesische Geschichte“
Freitag, 9. September 2011, 9.00 bis 12.00 Uhr
im National Museum of China, Peking

Dieser Dialog widmet sich den chinesischen Aspekten der Aufklärung. Aufklärung ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das nicht auf ein einzelnes Ereignis in der europäischen Vergangenheit beschränkt werden kann. Die deutschen Referenten Prof. Dr. Rudolf G. Wagner vom Institut für Sinologie der Universität Heidelberg und Dr. Henrik Jäger vom Institut für Philosophie der Universität Hildesheim werden gemeinsam mit ihren chinesischen Counterparts Prof. Dr. Tang Yijie, Direktor des Forschungsinstituts für Chinesische Philosophie und Kultur an der Peking Universität, und Prof. Dr. Chen Lai, Rektor des Instituts für Philosophie der Tsinghua Universität (The Tsinghua Academy of Chinese Learning) die chinesische Aufklärung unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Gibt es z. B. Momente, in denen eine Form von Aufklärung schon früh in der chinesischen Geistesgeschichte nachweisbar war, eventuell sogar vor der offiziell als chinesische Aufklärung eingeordneten Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert?
Stimmen zu Dialog III
Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator
„Mit den Dialogen von ‚Aufklärung im Dialog‘ schlagen die Stiftung Mercator und das National Museum of China eine Brücke zwischen China und Deutschland und schaffen damit eine Plattform, um beispielsweise zu erörtern, welchen Einfluss westliches und chinesischen Gedankengut aufeinander hatten. Ziel der Stiftung Mercator ist es dabei, unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen in diesen Dialog mit einzubeziehen und dabei auch die Gegenwart zu beleuchten, um gegenseitiges Verständnis zu fördern.“

Prof. Dr. Rudolf G. Wagner, Universität Heidelberg
„Ich freue mich sehr auf die Möglichkeit, in der Diskussion mit chinesischen Wissenschaftlern Chinas langwährende intellektuelle Interaktion mit der Welt zu erforschen. Eine solche Diskussion ist besonders da relevant, wo noch immer ein unilateraler, auf Nation und Sprache fokussierter Ansatz in den Geistes- und Sozialwissenschaften vorherrscht.“

Dr. Henrik Jäger, Universität Hildesheim
„Wie immer man Aufklärung auch versteht – eine Aufklärung der ‚Aufklärung‘ müsste bedeuten, sich ihre nicht-europäischen Wurzeln im Nahen und Fernen Osten bewusst zu machen. Wenn man sich vergegenwärtigt, in welch produktiver Weise Gelehrte wie Gottfried W. Leibniz und Christian Wolff die konfuzianischen Klassiker gelesen und weitergedacht haben, so kann man in ihnen ein paradigmatisches Vorbild für den gegenwärtigen und zukünftigen Austausch mit der chinesischen Kultur erkennen.”
Über „Aufklärung im Dialog“
Die Stiftung Mercator führt die Veranstaltungsreihe „Aufklärung im Dialog“ als wissenschaftliches Begleitprogramm zur Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ in Peking durch. Die offiziellen Foren der Reihe veranstaltet die Stiftung in Partnerschaft mit dem National Museum of China. Davon unabhängig hat sie in eigener Verantwortung eine Reihe von Salons zum Thema initiiert, in denen sich deutsche und chinesische Intellektuelle über philosophische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte der Aufklärung austauschen. Die Stiftung Mercator stellt dafür insgesamt rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm besteht aus fünf Dialogblöcken und umfasst die gesamte Dauer – Frühling 2011 bis Frühling 2012 – von „Die Kunst der Aufklärung“, einer Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München in Zusammenarbeit mit dem National Museum of China. Die Ausstellung wird ermöglicht durch das Auswärtige Amt und gefördert durch die BMW Group.
www.aufklaerung-im-dialog.de
Über „Die Kunst der Aufklärung“
Am 1. April 2011 wurde „Die Kunst der Aufklärung”, eine Ausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München in Zusammenarbeit mit dem National Museum of China, feierlich in Peking eröffnet. Die umfassende Ausstellung zur Kunst der Aufklärung ist die erste internationale Gastausstellung im wieder zu eröffnenden National Museum of China, das zum größten Museumsgebäude der Welt umgebaut und erweitert wurde. Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Staatspräsident Hu Jintao und Bundespräsident Christian Wulff ist sie für zwölf Monate in Peking zu sehen. Mehr Informationen unter nora.neuwinger@stiftung-mercator.de

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
+49 201 24522-36
@