Die deutsche Gesellschaft sieht heute komplett anders aus als noch vor fünf oder zehn Jahren. Und in fünf oder zehn Jahren von heute? Bleibt alles anders oder bleibt alles gleich? Die jährliche Bundeskonferenz der Jungen Islam Konferenz bringt junge Menschen mit und ohne muslimischen Hintergrund aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen. In einem mehrtägigen Programm diskutieren die Teilnehmenden mit Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Blogger*innen und Expert*innen aus Politik und Zivilgesellschaft über das Einwanderungsland Deutschland.
Im Rahmen der Bundeskonferenz 2018 hinterfragt die Junge Islam Konferenz, wie die junge Generation auf die Herausforderungen gesellschaftlichen Wandels reagiert. Hierfür bringen wir 40 junge Erwachsene unter der Überschrift »Alles bleibt anders. Veränderung, Unsicherheit und Identitäten im Wandel – was wird aus uns?« zusammen. An drei Tagen diskutieren die Teilnehmer*innen in mehr als 15 Sessions, wie sie sich an den derzeitigen gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen beteiligen, welche Herausforderungen bewältigt werden müssen und was ihre Generation ausmacht.
Die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli, eröffnet die Bundeskonferenz am 20. April mit einem Grußwort in Berlin. Zu den Speaker*innen der diesjährigen Konferenz gehören unter anderem Islamwissenschaftlerin und Publizistin Lamya Kaddor, Journalist Jaafar Abdul Karim, Netzfeminist und Blogger Tarik Tesfu, Publizistin Liane Bednarz, Journalistin Karolin Schwarz und Youssef Adla, Projektleiter von iSlam e.V.
Nina Prasch, Leiterin der Jungen Islam Konferenz: „Viel ist derzeit die Rede davon, dass die ganze Welt aus den Fugen ist, grundlegende Transformationsprozesse in vielen Lebensbereichen im Gange sind, Menschen sich heimatlos und fremd im eigenen Land fühlen. Auf unserer Bundeskonferenz wollen wir in den Blick nehmen, wie junge Menschen in Deutschland, muslimisch und nichtmuslimisch, auf solche Prozesse blicken und was es aus ihrer Sicht dazu zu sagen gibt. Die Teilnehmer*innen unserer Veranstaltungen haben schon vielfach die eingefahrenen, destruktiven Debatten mit ihren neuen, mutigen und kreativen Blickwinkeln bereichert. Genau das brauchen wir in Deutschland – heute mehr denn je – und das wollen wir fördern.“
„Viele junge Menschen verlieren den Glauben und das Interesse an Demokratie. Apathie, Intoleranz und Hass gefährden Demokratien. Die Stiftung Mercator fördert daher Projekte der Demokratiebildung und -stärkung und setzt sich für bessere Teilhabechancen für alle ein. Mit der Unterstützung der Jungen Islam Konferenz sollen die Voraussetzungen für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Überzeugungen und unterschiedlicher sozialer Lage verbessert werden, in dem sich junge Menschen zur konstruktiven Gestaltung einer vielfältigen Gesellschaft austauschen und eigene Impulse setzen.“ sagt Susanne Farwick, Stiftung Mercator.
Fanus Ghorjani, Mitglied des Bundesgremiums der Jungen Islam Konferenz: „Für uns ist es wichtig, den Missständen unserer Zeit Namen zu geben, sie uns bewusst zu machen und uns zu organisieren. Die Bundeskonferenz gibt uns dazu die Möglichkeit: wir können uns vernetzten, empowern und Projekte entwickeln, um unsere Ziele zu verwirklichen.“ Mulla Cetin, Mitglied des Bundesgremiums, ergänzt: „Auch unsere Generation möchte gesellschaftliche Probleme anpacken. Gerade heute braucht es dafür Dialog und dafür setzen wir uns ein.“ Das Bundesgremium der Jungen Islam Konferenz besteht aus bis zu zehn jungen Erwachsenen aus verschiedenen Bundesländern und Konferenzjahrgängen, die die diesjährige Bundeskonferenz maßgeblich mitgestalten. Sie verstehen sich als Botschafter*innen des Projekts.
Nach der Eröffnung durch Staatssekretärin Sawsan Chebli am Freitag (20. April), wird das Konferenzthema mit Expert*innen vertieft. Ob junge Menschen offener für Diversität und plurale Lebensentwürfe sind, diskutieren die Teilnehmenden mit Jaafar Abdul Karim (Journalist DW / ShababTalk). Über Radikalisierungstendenzen in Jugendkulturen, den Umgang mit Fake News und die Bedeutung von Religion sprechen die Teilnehmenden unter anderem an den darauffolgenden Konferenztagen.
Die Bundeskonferenz 2018 findet vom 20. bis zum 22. April 2018 in Berlin statt.
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Über die Junge Islam Konferenz Deutschland
Die Junge Islam Konferenz ist ein Projekt der MUTIK gGmbH und der Humboldt‑Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator und wurde 2011 ins Leben gerufen. Das Projekt wird durch die Forschungsgruppe JUNITED im Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) wissenschaftlich begleitet. Die Junge Islam Konferenz ist ein Projekt politischer Bildung und engagiert sich für die Gesellschaft. Sie richtet sich mit ihren Angeboten und Formaten an alle Interessierten von 17 bis 25 Jahren und schafft Begegnungsmöglichkeiten. Das Ziel ist, den Dialog über Islam in Deutschland anzuregen und daran teilzunehmen. Das Besondere an der Jungen Islam Konferenz ist, dass sie Muslime und Nichtmuslime anspricht. Junge Leute, die hier leben und Deutschland mitgestalten wollen. Die Junge Islam Konferenz ist mehr als eine Konferenz. Sie ist mittlerweile ein Netzwerk von mehr als 500 ehemaligen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern, die das ganze Jahr über aktiv sind.
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