Die rund 240 Jugendlichen, die sich in diesem Jahr an dem ewoca³-Programm beteiligen, haben sich einiges vorgenommen: Sie wollen Jugendzentren in Litauen, der Türkei und Deutschland renovieren und Begegnungsorte in Frankreich und Italien schaffen. In Rumänien werden sie einen Naturerlebnispfad errichten, auf Zypern soll ein Friedensdenkmal entstehen und in Belarus eine traditionelle Sauna. Damit die Teilnehmenden fachlich und pädagogisch bestens betreut sind, bereiten sich die Workcamp-LeiterInnen an diesem Wochenende gemeinsam auf die besonderen Herausforderungen der internationalen Jugendarbeit vor.
„In den Camps werden Jugendliche aus jeweils drei Ländern zusammen leben und arbeiten. Meistens sprechen sie noch nicht einmal eine gemeinsame Sprache“, sagt Katharina Teiting, Projektreferentin beim Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund, welches das ewoca³-Programm ins Leben gerufen hat. „Nach einer Eingewöhnungszeit funktioniert die Kommunikation mit Händen und Füßen aber besser, als man so glaubt. Trotzdem schulen wir die zum Teil ehrenamtlich arbeitenden LeiterInnen der lokalen Projektpartner und bereiten sie auf mögliche Konfliktsituationen vor. Außerdem wollen wir durch solche Treffen erreichen, dass ein internationales Netzwerk von Fachkräften in der Jugendarbeit entsteht.“
Neben inhaltlichem Input geht es dabei vor allem auch um praktische Erfahrungen. So haben die im Durchschnitt etwa 26 Jahre alten TeamerInnen die Möglichkeit, bestimmte Camp-Situationen schon einmal im Rollenspiel durchzuspielen. Methodisch geht es um Konfliktlösungsstrategien und um interkulturelles Lernen. Ziel des ewoca³-Projekts ist damit auch eine Professionalisierung der internationalen Jugendarbeit.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Rolf van Raden, ewoca³-Pressearbeit
Tel.: 0178 – 144 00 58
E-Mail: http://www.ibb-d.de
Die ewoca³PWorkcamps 2013 im Einzelnen:
Camp in Bochum/Deutschland, 18.08.-01.09.2013
RE-ACT: Partizipation an einem nachhaltigen Europa
Mit Jugendlichen aus Bochum/Deutschland, der Türkei und Bosnien-Herzegowina
Die Jugendlichen identifizieren und kartographieren ökologische Missstände und reagieren auf lokaler Ebene. Sie erproben, wie aktive politische Teilhabe im europäischen Kontext aussehen kann. Neben praktischen Maßnahmen (z.B. Gestaltung einer brachliegenden Fläche im Ruhrgebiet) tauschen sie sich mit PolitikerInnen und anderen lokalen AkteurInnen aus.
Partner: Stadt Bochum (Deutschland), Çivril İlçe MEM (Türkei), Initiative for Direct Democracy (Bosnien-Herzegowina)
Camp in Pontinia/Italien, 23.07.-05.08.2013
SOAP–Sustainable Opportunities and Alternative Practices
Mit Jugendlichen aus dem Rhein-Sieg-Kreis/Deutschland, Bosnien-Herzegowina, und Italien
Auf dem Camp schärfen die Jugendlichen ihr Bewusstsein für ein nachhaltiges Leben im Alltag. Sie beschäftigen sich mit Lebensmitteln und ihrer Herkunft. Sie bauen eine Solar-Küche, legen Kastengärten an und stellen selbst Haushaltsprodukte her. Außerdem erfahren sie im Camp mehr über ihren Energieverbrauch, über alternative Energien und über Produkte, die sie alltäglich nutzen. So werden die Jugendlichen zu MultiplikatorInnen für einen nachhaltigen Wandel bei sich zuhause.
Partner: Jugendakademie Walberberg (Deutschland), Putevi mira (Bosnien-Herzegowina), CEMEA del Mezzogiorno onlus (Italien)
Camp in in Merville und Hazebrouck/Frankreich, 12.08.-31.08.2013
Gemeinsam bauen an Europa
Mit Jugendlichen aus Bonn/Deutschland, Frankreich und Polen
Die Jugendlichen schaffen einen nachhaltigen Erholungs- und Begegnungsort für die Menschen der Region. Dabei sind sie handwerklich sowie gärtnerisch aktiv. Auf Ausflügen in die Umgebung entdecken sie die örtliche Kultur. Sie setzen sich mit ihrer Umwelt aktiv auseinander und werden ermutigt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Partner: GSI Bonn (Deutschland), Cefir (Frankreich), Association ZZPZ (Polen)
Camp in Oriolo Romano/Italien, 26.08.2013 – 08.09.2013
The B.I.G. Camp
Mit Jugendlichen aus Bünde/Deutschland, Belarus und Italien
Die Jugendlichen organisieren eine Veranstaltung in einem kleinen Ort in der Nähe von Rom, welche die BewohnerInnen auf die Themen Müll und Recycling aufmerksam macht. Die Jugendlichen entwickeln ein Theaterstück, ein Multimediaprodukt und ein Kunstobjekt, die sich mit typischen und alltäglichen Arten von Müll, Recycling und anderen umweltbezogenen Problemen auseinandersetzen. Sie erstellen außerdem eine Reportage über das Projekt.
Partner: Heim-statt Tschernobyl Bünde (Deutschland), ÖkoDom (Belarus), CEMEA del Lazio (Italien)
Camp in Ivrea/Italien, 20.07.-03.08.2013
Youth and Territory
Mit Jugendlichen aus Dortmund/Deutschland, Italien und Belarus
Die Jugendlichen begrünen ein Areal und machen es so zu einem Raum zur Erholung und Begegnung. Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen, die ihnen Einblicke in verschiedene Berufsprofile vermitteln. Die Arbeit besteht hauptsächlich aus gärtnerischer und handwerklicher Tätigkeit. Am Ende steht die Eröffnung des Grünzuges für die lokale Bevölkerung.
Partner: Agricola e.V. Dortmund (Deutschland), Instituto Istruzione Superiore Giovanni Cena (Italien), Nash sled (Belarus)
Camp in Dunaewa/Belarus, 22.08-01.09.2013
Human Construction vs.Nature Destruction
Mit Jugendlichen aus Gütersloh/Deutschland, Bosnien-Herzegowina und Belarus
In dem Workcamp setzen sich die Jugendlichen mit den Themen Konflikt und Gemeinschaft auseinander, während sie gleichzeitig handwerklich aktiv sind: Sie bauen eine traditionelle Sauna, eine Bania, und den dazu passenden Ofen. Dabei probieren sie verschiedene Bauweisen aus. Die Jugendlichen lernen so verschiedene bauliche Methoden und ihre Konsequenzen für die Umwelt kennen und können sich in der handwerklichen Arbeit erproben. Auch Ausflüge in die Umgebung stehen auf dem Programm.
Partner: Stadt Gütersloh (Deutschland), Kult (Bosnien-Herzegowina), Bildung ohne Grenzen (Belarus)
Camp in Smolensk/Russland, 22.07-04.08.2013
Freundschaft ohne Grenzen
Mit Jugendlichen aus Hagen/Deutschland, Russland und Belarus
Die Jugendlichen verschönern anlässlich des 1150jährigen Bestehens der Stadt Smolensk historische Orte und Denkmäler. Sie begrünen Flächen und errichten in dem Stadtpark „Readowka“ Bänke und eine Laube. Die Jugendlichen lernen sich und ihre Umgebung kennen und schaffen dabei Plätze der Begegnung. Die intensive Zusammenarbeit der drei Ländergruppen führt zu einem gegenseitigen Verständnis und dem Aufbau einer internationalen Freundschaft.
Partner: Stadt Hagen (Deutschland), Stadt Smolensk (Russland), Stadt Vitebsk (Belarus)
Camp in Mugla/Türkei, 10.08.-25.08.2013
Kultur International
Mit Jugendlichen aus Hagen/Deutschland, der Türkei und Frankreich
Die Jugendlichen renovieren ein unter Denkmalschutz stehendes Jugendzentrum in dem kleinen türkischen Ort Mugla. Sie werden die Wände streichen und die Einrichtung neu gestalten. Handwerkliche Reperaturarbeiten führen sie unter fachkundiger Anleitung durch. Das Thema des letzten Jahres „Kultur international“ wird ebenfalls fortgesetzt. Die Jugendlichen stecken
jetzt schon in den Vorbereitungen ihrer Beiträge zu diesem Bereich.
Partner: SJD–Die Falken Hagen (Deutschland), Jugendzentrum Mugla (Türkei), Cefir (Frankreich)
Camp in Köln/Deutschland, 28.07-10.08.2013
imPULS
Mit Jugendlichen aus Köln/Deutschland, der Ukraine und Frankreich
Die Jugendlichen führen gemeinsam Arbeiten am Jugendzentrum OT St. John in Köln durch und nehmen anschließend an einer Kölner HipHop-Campwoche teil. Sie gestalten zunächst einen Raum, der zum gemütlichen Beisammensitzen der Jugendlichen einladen soll. Sie streichen die Wände neu, bauen einen neuen Kicker auf und errichten eine wetterfeste Tischtennisplatte im Garten einer befreundeten Einrichtung. Während der HipHop-Campwoche lernen die Jugendlichen tanzen, rappen und performen. Höhepunkt wird für die Jugendlichen der Auftritt bei einer Bühnenshow.
Partner: OT St. John Köln (Deutschland) Green Cross Society (Ukraine), YNA (Frankreich)
Camp in Dherynaia/Zypern, 18.08.2012 – 01.09.2013
C.A.M.P – Cooperation through Art and MultiPerspectivity
Mit Jugendlichen aus Köln/Deutschland, Zypern und Russland
Die zypriotische Stadt Dherynaia liegt direkt an der Demarkationslinie der geteilten Insel. Während des Workcamps setzen sich die Jugendlichen mit Grenzerfahrungen und den Auswirkungen von Grenzen auseinander. Unter anderem werden sie dabei künstlerisch tätig: Sie errichten eine Holzskulptur, deren Einzelteile die Hände der TeilnehmerInnen abbilden und das im Gesamtbild eine Friedenstaube darstellt. Die Skulptur wird auf dem Grenzgelände aufgestellt und symbolisiert den Wunsch nach Frieden.
Partner: Stadt Köln (Deutschland), Stadt Dheryneia (Zypern), Volgograd NGOs Support Centre (Russland)
Camp in Sovata/Rumänien, 15.08.2013 – 30.08.2013
Handmade – Naturerlebnispfad Sovata
Mit Jugendlichen aus Oberhausen/Deutschland, Estland und Rumänien
Die Jugendlichen errichten einen Erlebnispfad und bauen ein Baumhaus zur Naturbeobachtung. Sie markieren die Wege und erstellen Lehrtafeln. Bei diesen handwerklichen Tätigkeiten können sie sich ausprobieren und Erfahrungen mit verschiedenen Berufen sammeln. Gleichzeitig sammeln sie konkretes Wissen über den Naturraum. Auch bei einer mehrtägigen Wanderung und auf Fahrrad- und Kanutouren bewegen sich die Jugendlichen in der Natur.
Partner: Kinder- und Jugendtreff ParkHaus Oberhausen (Deutschland), Noored Toredate Mötetega (Estland), Outward Bound (Rumänien)
Camp in Telsiai/Litauen, 01.08.-15.08.2013
Green Friendship
Mit Jugendlichen aus Steinfurt/Deutschland, Litauen und Spanien
Die Jugendlichen renovieren und begrünen das Jugendzentrum in Telsiai. Sie gestalten unter anderem einen Aufenthaltsraum sowie einen Bildungsraum im Grünen, in dem Schulklassen zukünftig ökologische Inhalte erarbeiten können. Während des Workcamps schaffen die Jugendlichen Sitzgelegenheiten, setzen Pflanzen und bauen eine Überdachung sowie eine kleine Solaranlage, die das Zentrum mit Strom versorgt.
Partner: Kreisjugendamt Steinfurt (Deutschland), Jugendzentrum Telsiai (Litauen), Asociación Opendoors (Spanien)