Pressemitteilung
Gelsenkirchen, 12.11.2014

Rund 250 Sprach- und Bildungswissenschaftler, Erzieher, Lehrer sowie Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung kommen heute im Wissenschaftspark Gelsenkirchen zusammen, um über das Thema Sprachbildung im Ruhrgebiet zu diskutieren. Im Mittelpunkt stehen vor allem die besonderen Herausforderungen und Potenziale für die Etablierung einer durchgängigen Sprachbildung in der Metropole Ruhr. Aber auch die Frage, welchen Beitrag Kindertageseinrichtungen, Schulen und Hochschulen in der Region leisten können, steht auf der Agenda.
Sprache gilt als zentraler Schlüssel zu Bildung und Chancengleichheit. Doch nicht alle Kinder und Jugendlichen verfügen über ausreichend gute Sprachkenntnisse, um mit Erfolg am Unterricht teilzunehmen und einen qualifizierten Schul- oder sogar einen Hochschulabschluss zu machen. Eine Herausforderung gerade auch für das Ruhrgebiet: Denn laut Bildungsbericht Ruhr weisen hier zwei Jahre vor der Einschulung gut 30 Prozent aller Kinder einen zusätzlichen Sprachförderbedarf auf. Das sind rund sieben Prozent mehr als im übrigen Nordrhein-Westfalen.
„Es ist ein erklärtes Ziel von RuhrFutur, eine durchgängige Sprachbildung in der Metropole Ruhr zu etablieren“, erklärt Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen. „Denn wir wollen allen Kindern und Jugendlichen im Ruhrgebiet – unabhängig von ihrer sozialen und ethnischen Herkunft – gleichermaßen gute Chancen auf Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg ermöglichen.“
Die Fachtagung „Sprache bildet! Auf dem Weg zu einer durchgängigen Sprachbildung in der Metropole Ruhr“ nimmt die gesamte Bildungsbiografie in den Blick, von der Kita bis zur Hochschule. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie die Bildungseinrichtungen im Ruhrgebiet die notwendigen Voraussetzungen schaffen können, damit Sprachbildung in allen Situationen und Unterrichtsfächern betrieben werden kann. Wissenschaftler auch aus anderen Regionen Deutschlands stellen dazu aktuelle Forschungsergebnisse vor und diskutieren mit Erziehern und Lehrern, was geschehen muss, damit Kinder und Jugendliche optimal in Schule und Kita gefördert werden können. Die Tagungsthemen reichen  von der Einführung von Sprachtests an Grund- und weiterführenden Schulen über Sprachbildung am Beispiel des Mathematikunterrichts bis hin zur sprachlichen Förderung von Studierenden.
„Das Beherrschen verschiedener sprachlicher Register, eine gute mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit, fachsprachliche Kenntnisse – all das sind zwingende Voraussetzungen, damit sich junge Menschen in Kita, Schule und Hochschule Wissen aneignen können“, so Ulrike Sommer, Geschäftsführerin von RuhrFutur. „Deshalb ist es unser Ziel, durchgängige Sprachbildung nicht nur als Förderangebot für Kinder und Jugendliche mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache zu etablieren, sondern als Bildungsbaustein für alle jungen Menschen im Ruhrgebiet.“
Organisiert wird die Tagung von RuhrFutur in Kooperation mit der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren, dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache sowie ProDaZ – Deutsch als Zweitsprache in allen Fächern.
Über RuhrFutur
RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stiftung Mercator, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr sowie der Ruhr-Universität Bochum, der Fachhochschule Dortmund, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Westfälischen Hochschule. Ihr Ziel ist eine Verbesserung des Bildungssystems in der Metropole Ruhr, um allen Kindern und Jugendlichen im Ruhrgebiet Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg zu ermöglichen. Als zentrale Plattform bindet RuhrFutur bereits bestehende Bildungsinitiativen ein und vernetzt diese miteinander. So werden vor allem der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den einzelnen Kommunen und den Hochschulen verbessert und daraus resultierende Erkenntnisse allgemein zugänglich gemacht.
Weitere Informationen unter www.ruhrfutur.de
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