Nicht nur schneller, höher, weiter, sondern auch origineller – kurz gefasst sind das die Anforderungen des Schülerwettbewerbs freestyle-physics der Universität Duisburg-Essen (UDE), der in diesem Jahr in die 11. Runde geht. Erfahrungsgemäß melden sich über 2.500 Schüler an, um mit selbstkonstruierten Wasserraketen, ewigen Pendeln und Kettenreaktionen in den Wettbewerb zu gehen. Anmeldeschluss ist der 3. Juni, das Finale findet nach Aufgaben gestaffelt vom 26. bis zum 28. Juni statt. Teilnehmen können Schüler der Klassen 5 bis 13. Ermöglicht wird der erfolgreiche Wettbewerb durch die Unterstützung der Stiftung Mercator.
„Die Jugendlichen lernen durch Tüfteln physikalische Gesetze kennen – ganz ohne Pauken. Das ist wirklich motivierend. Und das sage nicht ich, sondern meine Schüler,“ berichtet Lehrer Alexander Lübeck aus Solingen, der im vergangenen Jahr mit einer Gruppe teilgenommen hat. Das Beispiel macht deutlich, dass die freestyle-physics längst weit über die Grenzen der Universitätsstädte Duisburg und Essen hinaus bekannt und beliebt sind. „Wir haben regelmäßig Teilnehmer aus benachbarten Bundesländern, aber auch Bayern sind schon dabei gewesen“, freut sich Organisator Dr. Andreas Reichert von der Fakultät für Physik.
Wie in jedem Jahr können die Schüler aus sechs Aufgaben wählen. Reicherts Lieblingsaufgabe für die jetzt startende Runde sind die Windmühlen: Zwei selbst zu bauende Windmühlen stehen sich gegenüber. Eine wird durch ein Gewicht in Bewegung gesetzt, das an einem Faden von der Achse der Mühlenflügel abgewickelt wird. Der erzeugte Luftstrom soll die andere Windmühle antreiben und dafür sorgen, dass hier ein anderes Gewicht hochgehoben wird. Wessen Mühle das Gewicht am höchsten hebt, gewinnt.
Wem diese Aufgabe zu kompliziert ist, der kann zum Beispiel auch eine Papierbrücke bauen, die 700 g tragen muss, aber selbst möglichst wenig wiegen darf. Oder ein Pendel, das nicht aufhört zu schwingen. Ob diese Aufgaben jedoch einfacher zu lösen sind, hängt von der Raffinesse der Tüftler ab. Die Siegergruppen in den einzelnen Kategorien erhalten einen Mediengutschein über 300 Euro, für besonders originelle Lösungen gibt es Sonderpreise. „Bei jeder neuen Runde sind Ansätze dabei, die wir noch nie gesehen haben und auf die auch gestandene Professoren noch nicht gekommen sind“, erklärt Reichert.
Mehr als 16.000 Schüler haben seit 2002 bereits an den freestyle-physics teilgenommen, etwa ein Drittel von ihnen sind Mädchen. Den Wettbewerb vervollständigen Führungen durch die Labore der Wissenschaftler und schülergerechte Vorträge der Professoren.
Die Stiftung Mercator unterstützt freestyle-physics von 2008 bis 2012 mit insgesamt 250.000 Euro. „Wir möchten mit dem Wettbewerb jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich selbstständig mit neuen Inhalten auseinanderzusetzen, und Schüler für naturwissenschaftlich-technische Fächer begeistern“, so Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
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