Pressemitteilung
19.04.2010

Essen, 19.04.2010. 30 Gymnasien aus ganz Nordrhein-Westfalen nehmen am Modellprojekt „Ganz In – mit Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium NRW“ teil. Die Schulen werden in den nächsten sechs Jahren ihr schulisches Angebot auf Ganztagsbetrieb umstellen, neu ausrichten und profilieren. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator, des Instituts für Schulentwicklungs-forschung Dortmund, stellvertretend für die drei Ruhrgebietsuniversitäten, und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Projektpartner stellen innerhalb dieses Public-Private-Partnership insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung.

„Der Ganztag bietet mehr Zeit für individuelle Förderung, er erhöht die Bildungs-gerechtigkeit und ermöglicht es den Eltern, Familie und Beruf zu vereinbaren“, sagt Schulministerin Barbara Sommer. „Die meisten unserer Gymnasien haben bisher wenig Erfahrung mit dem Ganztag. Die Pilotschulen des Projekts übernehmen eine Vorreiterrolle für den weiteren Ausbau des Ganztags an den Gymnasien in Nordrhein-Westfalen.“ Die 30 Gymnasien im Projekt „Ganz In“ sind Teil der Ganztagsoffensive der Landesregierung, in der in diesem und im nächsten Schuljahr in Nordrhein-Westfalen 115 Gymnasien starten. Als Modellschulen werden sie erstmals mit wissenschaftlicher Begleitung Unterrichts- und Organisationsmodule konzipieren, die in den Modellschulen eingeführt und später den anderen Gymnasien zur Verfügung gestellt werden.
 Gymnasien aus Nordrhein-Westfalen, die den Ganztagsbetrieb aufnehmen wollen, konnten sich bis Ende Februar bewerben. Die Hälfte aller antragsberechtigten Gymnasien hat sich für eine Teilnahme an dem Modellprojekt entschieden. Die 30 Schulen wurden unter allen eingegangen Bewerbungen von einer Expertengruppe mit Vertretern der sechs Projektpartner ausgewählt. Auswahlkriterien waren unter anderem die Teilnahme an der Ganztagsoffensive NRW (gebundener Ganztag), die Zustimmung der Schulkonferenz, regionale Verteilungs- und Einzugsgebiet der Schulen, die Zusammensetzung der Schülerschaft sowie die Auswahl der Fachbereichsschwerpunkte.
„Das große Interesse der Schulen und die Qualität der Bewerbungen zeigt, dass wir mit ‚Ganz In‘ ein äußerst attraktives Bildungsangebot entwickelt haben. ‚Ganz In’ ermöglicht individuelles Lehren und Lernen. Das Ganztagsgymnasium ist für uns ein Schlüssel zur Teilhabe an Bildung“, sagt Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Die Stiftung investiert insgesamt 7,7 Millionen Euro in das Vorhaben.
In den Modellschulen werden erstmals mit wissenschaftlicher Begleitung Unterrichts- und Organisationsmodule konzipiert, die in den Modellschulen eingeführt und später anderen Gymnasien zur Verfügung gestellt werden. In den nächsten Monaten werden die Schulen mit Unterstützung von Schulentwicklungsberatern ihre Ganztagskonzepte optimieren und  umsetzen. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund begleitet.  „Die Forschung ist zentral für die spätere Übertragbarkeit von ‚Ganz In‘. Das Projekt ist in seiner Qualität, dem Umfang und der Perspektive in der bundesdeutschen Bildungslandschaft einzigartig“, erklärt Prof. Dr. Wilfried Bos, Direktor des IFS.
 
Die folgenden 30 Gymnasien nehmen am Modellprojekt „Ganz In“ teil:

1.    Aachen: Geschwister-Scholl-Gymnasium
2.    Arnsberg: Franz-Stock-Gymnasium
3.    Bielefeld: Max-Planck-Gymnasium
4.    Castrop-Rauxel: Städt. Ernst-Barlach-Gymnasium
5.    Dortmund: Helmholtz-Gymnasium
6.    Dortmund: Heinrich-Heine-Gymnasium
7.    Duisburg: Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium
8.    Düsseldorf: Comenius-Gymnasium
9.    Düsseldorf: Gymnasium Gerresheim
10.    Düsseldorf: Friedrich-Rückert-Gymnasium
11.    Essen: Maria-Wächtler-Gymnasium
12.    Essen: Abtei-Gymnasium
13.    Gelsenkirchen: Ricarda-Huch-Gymnasium
14.    Herne: Gymnasium Wanne
15.    Leverkusen: Lise-Meitner-Gymnasium
16.    Köln: Gymnasium Thusneldastraße
17.    Köln: Hildegard von Bingen Gymnasium
18.    Köln: Albertus-Magnus-Gymnasium
19.    Köln: Städt. Rhein-Gymnasium
20.    Köln: Montessori Gymnasium
21.    Köln: Städt. Heinrich-Mann-Gymnasium
22.    Leichlingen: Städt. Gymnasium Leichlingen
23.    Lemgo: Marianne-Weber-Gymnasium
24.    Mettmann: Städt. Heinrich-Heine-Gymnasium
25.    Minden: Ratsgymnasium der Stadt Minden
26.    Mühlheim: Karl-Ziegler-Schule Mülheim
27.    Pulheim: Geschwister-Scholl-Gymnasium
28.    Rheda-Wiedenbrück: Einstein-Gymnasium Rheda
29.    Steinhagen: Steinhagener Gymnasium
30.    Velbert: Geschwister-Scholl-Gymnasium

Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.

„Ganz In – mit Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium NRW“ ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Mercator, des Instituts für Schulentwicklungsforschung Dortmund, stellvertretend für die Universitätsallianz Metropole Ruhr, und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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