Düsseldorf, 4. April 2011. Vier Schüler haben sich heute beim Landesfinale Jugend debattiert für die Bundesebene des Wettbewerbs in Berlin qualifiziert: Die 15jährige Madeleine Noel vom Collegium Augustinianum in Gaesdonck überzeugte bei der Frage „Soll Internet-Piraterie mit Internet-Sperren bekämpft werden?“, dem Thema für die Klassen 8 bis 10. Sie argumentierte eindrucksvoll für eine Bekämpfung mit Internetsperren. Die 17jährige Jule Maciejewski vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Wetter konnte bei der Frage „Soll auf die
Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke endgültig verzichtet werden?“ den Wettbewerb der Jahrgangsstufen 11 bis 13 für sich entscheiden. Sie trat überzeugend für eine Verlängerung ein. Rund 25.800 Schüler haben sich im laufenden Schuljahr in Nordrhein-Westfalen an Jugend debattiert beteiligt . Die besten acht Schüler, die sich zuvor auf Schul- und Schulverbundebene durchgesetzt hatten, debattierten heute beim Landesfinale im Plenarsaal des Landtags in Nordrhein-Westfalen.
Jugend debattiert ist ein gemeinsames Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz und den Kultusministerien der Länder, in Nordrhein-Westfalen das Ministerium für Schule und Weiterbildung. Weiterer Partner ist die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. 2001 wurde Jugend debattiert in Frankfurt am Main an rund 30 Schulen erprobt. Im selben Jahr hat der Bundespräsident die Ausweitung des Wettbewerbs auf Bundesebene unter seiner Schirmherrschaft initiiert. Heute ist Jugend debattiert das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung mit bundesweit über 100.000 Schülerinnen und Schülern an 730 Schulen im laufenden Schuljahr.
Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten Marco Birkholz (15 Jahre) vom Ceciliengymnasium in Bielefeld und Tassilo Rinecker (18 Jahre) vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Leverkursen vertreten Nordrhein-Westfalen nun beim Bundeswettbewerb Jugend debattiert im Juni in Berlin. Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten alle vier ein fünftägiges professionelles Rhetorik-Training, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Länder auf die Bundese bene vorbereitet. Bundespräsident Christian Wulff, wird den
überzeugendsten Rednern im Bundesfinale am 3. Juni 2011 die Siegerurkunden persönlich überreichen.
Schulministerin Sylvia Löhrmann gehörte heute in Düsseldorf zu den ersten Gratulanten: „Ich bin beeindruckt von den rhetorischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, die sich an Jugend debattiert beteiligt haben. Jugend debattiert ist ein sehr gutes Beispiel für das Engagement von Stiftungen für Schulen, die das Schulleben bereichern und die schulische Ausbildung sinnvoll ergänzen.“
„In den vergangenen 10 Jahren ist Jugend debattiert ein wichtiger Baustein für die Schulentwicklung geworden“, ergänzt Winfried Kneip, Leiter des Kompetenzzentrums Bildung bei der Stiftung Mercator, stellvertretend für die Projektpartner. „Das Projekt ist ein Modell für die länderübergreifende Zusammenarbeit von Stiftungen und staatlichen Akteuren. Durch unsere Kooperation ist es uns gelungen, innovative Formen der Lehrerfortbildung und des Unterrichts in der deutschen Schullandschaft anzuregen und umzusetzen.“
Jugend debattiert bringt Rhetorik in die Schule: Seit 10 Jahren fördert das Projekt mit einer Unterrichtsreihe und einem bundesweiten Wettbewerb die sprachliche und politische Bildung sowie die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung von Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8. Für die Schülerinnen und Schüler beginnt Jugend debattiert mit einer Unterrichtsreihe in der Klasse. Anschließend folgt der Wettbewerb, zunächst in der Schule, dann im Regionalverbund und schließlich auf Landesebene. Regional- und Landessieger gewinnen jeweils ein Seminar zur Vorbereitung auf die nächste Stufe des Wettbewerbs.
Der Schülerwettbewerb folgt klaren Regeln: Debattiert wird jeweils zu viert über aktuelle gesellschaftliche Streitfragen. Jeder Schüler hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine weitere Minute zur Verfügung, wobei er seine ursprüngliche Position auch verändern darf. Bewertungskriterien für die
Debatte sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.
Die Sieger im Landeswettbewerb Jugend debattiert Nordrhein-Westfalen 2011:
Altersgruppe I (Klassen 8 bis 9/10):
1. Platz: Madeleine Noel, 15 Jahre, Collegium Augustinianum, Gaesdonck
2. Platz: Marco Birkholz, 15 Jahre, Ceciliengymnasium, Bielefeld
3. Platz: Carina Scheld, 15 Jahre, Albrecht-Dürer-Realschule, Dortmund
4. Platz: Fatima Talalini, 15 Jahre, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Dortmund
Altersgruppe II (Jahrgangsstufen 10/11 bis 13):
1. Platz: Jule Maciejewski, 17 Jahre, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Wetter
2. Platz: Tassilo Rinecker, 18 Jahre, Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Leverkursen
3. Platz: Björn Bösken, 18 Jahre, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Wetter
4. Platz: Alexander Räther, 18 Jahre, Berufskolleg des Märkischen Kreises, Iserlohn
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gern an uns:
Markus Bissinger
Pressearbeit Jugend debattiert
Tel. 06251/98 49 37
m.bissinger@t-online.de
Ab 15 Uhr finden Sie die Fotos der Finalisten und mehr Informationen zu Jugend debattiert unter: www.jugend-debattiert.de