Die Verkürzung der Gymnasialzeit um ein Jahr – typischerweise als G8 bezeichnet – ist einer der bedeutendsten Schulstrukturreformen der letzten Jahre. 
Die Einführung der verkürzten Gymnasialzeit wurde zunächst kaum von wissenschaftlichen Studien, die Auskunft über mögliche Auswirkungen auf Lernleistungen, Studienvorbereitung, Belastungserleben und Freizeitverhalten der Schülerinnen und Schüler geben können, begleitet. Entscheidungen in ausgewählten Ländern, wieder zum G9 zurückzukehren, waren dementsprechend auch nicht evidenzbasiert.
Zentrale Erkenntnis der Expertise ist, dass die G8-Reform keine negativen Folgen hat. Zwischen G8- und G9-Abituriennten lassen sich keine Unterschiede in der fachlichen Leistung nachweisen. Auch sind die G8-Schüler nicht schlechter auf die Anforderungen eines Studiums vorbereitet als G9-Schüler. Durch die G8-Reform haben Schüler zwar etwas weniger Zeit für außerschulische Aktivitäten. Dies wirkt sich aber nicht auf die Anzahl von Mitgliedschaften in Vereinen aus.
Die Expertise umfasst folgende Untersuchungsinhalte:

  • Erhebung und Zusammenstellung verschiedener empirischer Studien in Deutschland zur Einführung und zu den Folgen der G8-Reform
  • Klärung der Frage, welche Folgerungen sich anhand der empirischen Studien verlässlich zu G8/G9 formulieren lassen
  • Betrachtung der Praxis in PISA-Teilnahmeländern der OECD
  • Analyse der Daten der Teilnehmerzahlen an bundesweiten Wettbewerben, um zu klären, ob sie etwas über die Belastung von Abiturienten aussagen, und ob sich dabei Unterschiede zwischen G8- und G9-Ländern feststellen lassen.

Lesen Sie die Zusammenfassung der Studie hier: www.stiftung-mercator.de/FactsheetG8G9

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AutorProf. Dr. Olaf Köller
Heraus­geberStiftung Mercator
Seiten54
VeröffentlichungMai 2017
SpracheDeutsch

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