Sam Zamrik setzt sich während seines Fellowships mit den Bedingungen der Unterdrückung in der Diktatur, der Stigmatisierung und Ächtung sowie der sozialen und politischen Entfremdung im Exil auseinander; lotet aber auch den Widerstand aus, der in Subkulturen entsteht, sowie die positiven Einflüsse, die der Zugang zu Bildung und gegenseitigen Akzeptanz ermöglicht. Um diese Überschneidungen hervorzuheben und zu thematisieren, verwendet Sam Zamrik eine autofiktionale Art des Schreibens, das die Form von Flashbacks imitiert. Dies ermöglichte es ihm, tiefer in oft unberücksichtigte Aspekte dieser Themen einzutauchen – beispielsweise wie sich die Diktatur eines Landes bis in das Privatleben der Untertanen reproduziert oder wie sich bestimmte Haltungen in Fluchtländern auf der persönlichen Ebene von geflüchteten Menschen auswirken kann.
Der Schwerpunkt von Sam Zamriks Arbeit ist die Verschiedenartigkeit von Exilerfahrungen. Er untersucht aber auch, wie triefgreifend sich die aktuelle Weltlage auf das private und öffentliche Leben von Menschen auswirkt, wie sie den sozialen Fortschritt behindert, und wie sie sich überwinden lässt.
2017 erhielt Zamrik das Stipendium im Program for International Education and Social Change des Bard College Berlin, wo er einen Doppelbachelor in Politik und Literatur abgeschlossen hat. In diesem Rahmen hat er eine Diskussion mit internationalen Professor*innen über Mehrsprachigkeit, Exil und Poesie in der Berliner Volksbühne geführt. Er wurde als Autor in das Projekt “Weiter Schreiben” aufgenommen und arbeitete dort mit Ulf Stolterfoht und Sylvia Geist zusammen.
Sein 2022 im Hanser Berlin Verlag erschienenes und mit dem ersten Wunderblock Award der Wunderblock Stiftung der Malerin Katharina Grosse preisgekröntes zweisprachiges Buch “ICH BIN NICHT” hat für Sam Zamrik ihn im deutsch- und englischsprachigen Raum bekannt gemacht. Dieses Lyrikdebüt wurde als Lyrikempfehlung 2023 ausgewählt, eine Auszeichnung, die jährlich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die Stiftung Lyrik Kabinett, das Haus für Poesie, der deutsche Literaturfonds verleihen. Sam Zamrik tritt auf zahlreichen Literatur- und Kulturfestivals in Deutschland auf, hält Vorträge und Lesungen an mehreren Universitäten in Deutschland und den USA. Außerdem kuratierte er mehrere Workshops zur politischen Bildung in Berlin, die sich auf die Überschneidungen von Sprache, Politik und Literatur konzentrierten.