Während seines Mercator Fellowships untersucht Ivan Krastev, wie westliche Demokratien durch Migration und den demografischen Wandel verändert werden. Die Ankunft einer Vielzahl von Neuankömmlingen ist ein allgegenwärtiges Thema in der westlichen Öffentlichkeit. Es betrifft sowohl die bereits angekommenen als auch die potenziell noch ankommenden Migrantinnen und Migranten. Gleichzeitig altern die westlichen Gesellschaften und ihr Anteil an der Weltbevölkerung nimmt ab. Was macht die ausgeprägte demographische Sensibilität mit westlichen Demokratien? Wie reagieren gegenwärtige Mehrheiten auf die Aussicht, zahlenmäßig übertroffen und überstimmt zu werden? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt von Krastevs Fellowship.
Ivan Krastev ist Vorsitzender des Centre for Liberal Strategies in Sofia und Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des European Council on Foreign Relations und Mitglied des Kuratoriums der International Crisis Group. Außerdem schreibt er regelmäßig Kommentare für die New York Times. Krastev wurde die nach Henry A. Kissinger benannte Professur für Außenpolitik und internationale Beziehungen am John W. Kluge Center der Library of Congress für das Universitätsjahr 2018-2019 gewidmet. Zu seinen neuesten auf Englisch veröffentlichten Werken zählen „After Europe“ (UPenn Press, Mai 2017, auf Deutsch im Suhrkamp Verlag erschienen unter dem Titel „Europadämmerung“) und „Democracy Disrupted. The Global Politics on Protest“ (UPenn Press, Mai 2014). Im Herbst 2019 erscheint sein neues Buch „The Light that Failed“ (im Penguin-Verlag, Herbst 2019), das er gemeinsam mit Stephen Holmes schrieb.