Ziel dieses Forschungsprojekts ist die intensive Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Bildungszusammenarbeit in der deutschen Außenpolitik anhand der Beispiele der Türkisch-Deutschen Universität und deutscher Schulen in der Türkei. Bildungszusammenarbeit sollte als Werkzeug einer nachhaltigen Außenpolitik konzipiert werden. Dabei wird angenommen, dass Außenpolitik langfristig und nicht problemorientiert ist und darauf abzielt, globale Hierarchien abzubauen. Die zugrunde liegende normative Annahme ist, dass Außenpolitik zum Ziel haben sollte, Kooperations- und Kommunikationskanäle auf Augenhöhe zu eröffnen.
Um das Potenzial sowie die Realitäten der deutschen Bildungszusammenarbeit zu untersuchen, werden ehemalige und aktuelle Studierende und Lehrbeauftragte der genannten Institutionen befragt. Im Zentrum der Untersuchung stehen die vermittelten Inhalte zu deutsch-türkischen Beziehungen sowie die Frage, ob die türkisch-deutschen Beziehungen entsprechend der Zielsetzung gefördert werden. Im Rahmen der Untersuchung wird außerdem beleuchtet, inwiefern man sich in den Institutionen mit globalen Hierarchien befasst, wie diese wahrgenommen werden und ob die dort erhaltene Bildung in den Augen der Studierenden dazu beiträgt, aus ihnen „kulturelle Botschafter“ zu machen.
Im Ergebnis sollen Empfehlungen für das Erreichen der oben genannten Ziele in der türkisch-deutschen Bildungszusammenarbeit im speziellen, und auf theoretischer Ebene im Allgemeinen, entwickelt werden. Als Maßstab werden dabei eine qualitative Inhaltsanalyse und theoretische Überlegungen zu „nachhaltiger“ Außenpolitik herangezogen.
Elena Dück ist Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Außenpolitikanalyse. Seit 2015 koordiniert sie den Doppelmasterstudiengang Interkulturelles Management der Türkisch-Deutschen Universität und der Universität Passau. Sie unterrichtete die Fächer Türkische Außenpolitik, Türkisch-Europäische Beziehungen und Theorien der Internationalen Beziehungen. Im November 2018 war sie Gastwissenschaftlerin an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul. Ihre Veröffentlichungen umfassen die Themen türkisch-tunesische Beziehungen sowie US-amerikanische und kanadische Außenpolitik. Aktuell arbeitet sie an der Entwicklung eines Modells für nachhaltige Außenpolitik, die zum Abbau globaler Hierarchien beiträgt.
Im Zentrum von Dücks Doktorarbeit standen Identitätskonzepte und eine sozialkonstruktivistische Außenpolitikanalyse. Sie hat einen B.A. und M.A. in Kulturwirtschaft der Universität Passau, wo sie auch promoviert hat. 2013 absolvierte sie ein Praktikum in der deutschen Botschaft in Managua, Nicaragua. 2010 machte sie ein Auslandssemester an der Torcuato di Tella Universität in Buenos Aires, Argentinien.