HINTERGRUND
Die Digitale Transformation berührt das Fundament unserer Gesellschaft: Sie kann die Demokratie fördern, aber auch gefährden. Allerdings werden die Chancen der Digitalisierung nicht ausreichend genutzt und wird den Gefahren nicht wirksam begegnet. Es liegt an uns, den Wandel zu gestalten, um demokratische Rechte und Werte zu stärken sowie Risiken zu minimieren.
Kaum ein Bereich hat sich so stark verändert wie unsere Medien- und Diskurslandschaft. Informationsbeschaffung und Kommunikation finden heute überwiegend auf digitalen Plattformen statt, was den gesellschaftlichen Diskurs grundlegend verändert. Bürger*innen sind nicht mehr nur Konsument*innen, sondern auch Produzent*innen von Informationen. Dabei haben Anbieter digitaler Plattformen an Einfluss gewonnen, während klassische Gatekeeper-Organisationen wie Verlage oder Rundfunkanstalten an Bedeutung verloren haben. Die damit verbundene Aufmerksamkeitsökonomie gefährdet die informationelle Selbstbestimmung, weil immer detailliertere Nutzungsdaten gesammelt und zu umfassenden Persönlichkeitsprofilen verdichtet werden. Zudem fördert sie die Verbreitung von Desinformation und Hass und verstärkt so die gesellschaftliche Polarisierung.
Digitalisierung verändert zudem Staatlichkeit grundlegend. Einerseits kann die Verwaltung mit ihrer Hilfe Probleme effizienter lösen, die Politik erhält neue Gestaltungsmöglichkeiten, und das Verhältnis zu den Bürger*innen wird durch Partizipation und Transparenz gestärkt. Andererseits kann der Staat dank digitaler Technologien seine Eingriffs- und Überwachungsmöglichkeiten signifikant ausweiten, was Grundrechte gefährden kann und besonders marginalisierte Gruppen betrifft.